5 Gründe, warum das Frühlingsfest keine gute Reisezeit für China ist
China ist ein sehr faszinierendes Reiseziel mit unglaublich vielen Facetten. Von modernen Großstädten über idyllische Dörfer mit einem sehr traditionellen Alltagsleben bis hin zu weitläufigen Naturlandschaften ist alles vorhanden. Und natürlich werden auch in China Feste gefeiert. Die mit Abstand wichtigsten Feiertage in China sind die Tage um das Frühlingsfest herum.
Das chinesische Frühlingsfest läutet nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender das neue Jahr ein. Deshalb wird das Frühlingsfest auch als chinesisches Neujahrsfest bezeichnet. Im ersten Moment klingt es sicher spannend und aufregend, China während des Frühlingsfestes zu bereisen. Schließlich heißen die chinesischen Familien das neue Jahr mit ausgiebigen Feiern willkommen, verschiedenste traditionelle Kulturveranstaltungen finden statt und überall kann beeindruckendes Feuerwerk bestaunt werden.
Doch bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass der Reisende seine Entscheidung für eine Chinareise während der Festtage eher bereuen wird.
Der folgende Beitrag nennt fünf Gründe,
warum das Frühlingsfest keine gute Reisezeit für China ist:
Inhalt
1. Grund: Spontanes Reisen ist kaum möglich.
Das chinesische Frühjahrsfest hat nicht nur deshalb einen hohen Stellenwert, weil es das neue chinesische Jahr einläutet. Stattdessen ist das Frühlingsfest für sehr viele Chinesen auch eine der wenigen Möglichkeiten, ihre Familien zu sehen. In China kommen unzählige Menschen in die Städte, um hier in Fabriken, auf Baustellen oder in Geschäften zu arbeiten. Ihre Familien hingegen lassen sie auf dem Land zurück.
Auch viele Studenten besuchen Hochschulen, die hunderte Kilometer von ihrer Heimat entfernt sind. Zum Frühjahrfest reisen sie alle dann in ihre Heimatorte, um ein paar Tage im Kreise ihrer Familien zu verbringen. Das bedeutet gleichzeitig aber auch, dass die Züge überfüllt sind und es schon ordentlich Glück bedarf, um überhaupt noch eine Fahrkarte zu bekommen. Flugtickets sind oft noch verfügbar, allerdings deutlich teurer als sonst. Überlandbusse wiederum bieten eine vergleichsweise günstige Reisemöglichkeit.
Hier muss der Reisende jedoch Abstriche in Sachen Schnelligkeit und teils auch Komfort machen. Hat der Reisende ein entsprechendes Budget und traut er es sich zu, kann er sich einen Leihwagen mieten. In den Städten muss er allerdings mit langen Staus rechnen. Hinzu kommt, dass die Autobahnen mitunter gesperrt werden, wenn starker Nebel oder Eisglätte aufkommen. Während des Frühlingsfestes spontan einen Ausflug zu unternehmen oder das Land zu bereisen, ist somit sehr schwierig.
2. Grund: Viele Geschäfte und Restaurants sind geschlossen.
Eigentlich schläft China nie. Die Geschäfte sind rund um die Uhr geöffnet und irgendwo findet sich immer ein Restaurant oder ein Imbiss, der Speisen und Getränke bereithält. Während des Frühlingsfestes ist das jedoch anders. Die Feiertage werden mit der Familie verbracht und in aller Regel ist ein straffes Programm vorgesehen, das genau regelt, wer wann besucht wird.
Diejenigen, die nur in den Städten arbeiten, fahren über die Feiertage nach Hause. Deshalb bleiben viele Geschäfte und Restaurants geschlossen. Gleiches gilt für Sehenswürdigkeiten, die oft ebenfalls nicht besichtigt werden können.
3. Grund: Das Klima ist unangenehm nasskalt.
Wenn das Frühlingsfest stattfindet, ist in China Winter. Während es im Norden eisig werden kann, sinken die Temperaturen im Süden eher selten auf unter zehn Grad. Doch auch solche milden Winter sind nicht unbedingt angenehm. Dies liegt daran, dass in China viele Wohnhäuser, Restaurants und günstigeren Hotels keine Heizung haben und nicht isoliert sind. Das Ergebnis davon ist, dass es in den Räumen oft genauso kalt ist wie draußen.
In Kombination mit einer hohen Luftfeuchtigkeit entsteht ein nasskaltes Klima, das mit Behaglichkeit wenig zu tu hat. Wer im Winter nach China reist, sollte deshalb unbedingt genug warme Kleidung zum Einkuscheln mitnehmen.
4. Grund: Die Luft ist stickig und es ist laut.
Die Luftqualität ist in weiten Teilen Chinas ein generelles Problem und der Smog vor allem in den Großstädten allgegenwärtig. Im Winter führen die klimatischen Bedingungen dazu, dass die Dunstglocke in den Städten aber noch schlechter abtransportiert wird als ohnehin schon. Erschwerend kommt hinzu, dass ausgiebigstes Feuerwerk ein fester Bestandteil des chinesischen Frühlingsfestes ist.
Allerdings wird keineswegs nur der Jahreswechsel von Böllern und Raketen begleitet. Stattdessen werden Knallfrösche und Feuerwerkskörper in den zwei Wochen um das Frühlingsfest herum gezündet, und das Ganze auch noch rund um die Uhr. Da dieses Feuerwerk nicht gerade zu einer Entlastung der ohnehin schon schwierigen Umweltsituation beiträgt, wird vielerorts darüber diskutiert, Feuerwerk an bestimmten Tagen zu verbieten oder zumindest deutlich einzuschränken.
Bislang gibt es solche Verbote aber nur in sehr wenigen Städten. Im Ergebnis ist es an einigen Orten fruchtbar laut und stickig. An anderen Orten ist die Luft besser, dafür ist es aber totenstill und ohne das typische Feuerwerk fehlt irgendwie etwas.
5. Grund: Kontakte mit Einheimischen zu knüpfen, wird sehr schwierig.
Wer nicht nur das Land bereisen, sondern auch die Leute kennenlernen möchte, könnte während des Frühlingsfestes Pech haben. Denn zum einen haben die meisten Chinesen Urlaub und fahren zu ihren Verwandten oder verreisen. Zum anderen ist das Frühlingsfest ein Familienfest.
Ähnlich wie in Deutschland zu Weihnachten bleiben viele chinesische Familien lieber unter sich und möchten nicht wirklich fremde Gäste aus dem Ausland begrüßen. Kontakte zu knüpfen wird deshalb eher schwierig und vor allem während der Festtage wird sich der Reisende meist alleine durchschlagen müssen.
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Thema: 5 Gründe, warum das Frühlingsfest keine gute Reisezeit für China ist
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