Das Emirat Sharjah

Das Emirat Sharjah

 

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Sharjah liegt keine 20 Kilometer von Dubai entfernt, eine Fahrt von Dubais Flughafen bis nach Sharjah-Stadt dauert weniger als eine halbe Stunde. Die Wüste und die modernen Hochhäuser lassen die beiden Emirate auf den ersten Blick ähnlich wirken. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass das eher unbekannte Sharjah ganz anders ist als sein berühmter Nachbar.  

 

 

Das Emirat Sharjah

Bis in die 1950er-Jahre hinein war Sharjah, im Deutschen auch Schardscha geschrieben, das bedeutendste Emirat der Vereinigten Arabischen Emirate. Die eher geringen Erdölvorkommen führten aber dazu, dass Sharjah mit dem rasanten Wachstum von Abu Dhabi und Dubai nicht mithalten konnte. Heute ist Sharjah mit knapp 950.000 Einwohnern von der Einwohnerzahl her das drittgrößte Emirat.

Mit einer Fläche von rund 2.600 Quadratkilometern ist das Emirat ungefähr so groß wie Luxemburg. Die Hauptstadt und zugleich mit Abstand größte Stadt des Emirats ist Sharjah-Stadt. In der Stadt am Persischen Golf wohnen Schätzungen zufolge etwa 90 Prozent aller Emiratseinwohner. Größere Siedlungen gibt es daneben noch in den drei Exklaven Dibba al-Husn, Chaur Fakkan und Kalba, die an der Ostküste des Golfs von Oman liegen. Außerdem ist Dhaid eine größere Ortschaft. Seit 1972 ist Sultan Bin Mohamed al-Qasimi Herrscher des Emirats.

Ähnlich wie in Dubai belegt auch in Sharjah die Skyline aus Wolkenkratzern den Reichtum, den Erdöl und Erdgas eingebracht haben. Seit dem rasanten Aufschwung Dubais ab den 1990er-Jahren wächst auch Sharjah-Stadt kontinuierlich und verändert dabei sein Stadtbild.

So wurden beispielsweise drei künstliche Meeresbuchten geschaffen, die über Zwischenflächen und kleine Inseln miteinander verbunden sind und an den Ufern wunderbare Grundstücke bieten. Moderne Hochhäuser wie der 224 Meter hohe Al Ayaan Sharjah Gate Tower oder der 210 Meter hohe Salam Tower prägen schon jetzt die Skyline, weitere Wolkenkratzer werden folgen. Doch trotzdem ist das alles mit der Glitzerwelt Dubais nicht zu vergleichen. Sharjah strebt nicht nach Superlativen, sondern legt sein Augenmerk hauptsächlich auf die Kunst und die Kultur. So gibt es nicht nur viele Museen und Galerien in der Stadt. Auch Veranstaltungen wie die Biennale, das Light- oder das Water-Festival sollen Besuchern die Kultur und die einheimischen Traditionen näherbringen. Im Jahr 2014 war Sharjah außerdem die Hauptstadt der Islamischen Kultur.

 

Kunst, Kultur, Tradition und Geschichte in Sharjah

Sharjah-Stadt ist für seine vielen Moscheen bekannt. Für Nichtmuslime ist allerdings nur eine einzige Moschee, nämlich die Al Noor Moschee, zugänglich. Besucher sollten sich diese Moschee aber auf keinen Fall entgehen lassen. Hier kann nämlich nicht nur der Gebetsraum besichtigt werden, sondern der Gast lernt in einer Art Schnellkurs die wesentlichen Grundlagen des Islam und der Landeskultur kennen.

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Dieses Wissen wiederum ist nicht nur interessant, sondern hilft dem Besucher auch, das Leben und die Traditionen im Emirat zu verstehen. Hier ist die Religion nämlich untrennbar mit dem Alltag verbunden. Sharjah gilt als das konservativste Emirat, die Sharia, das religiöse Gesetz des Islam, wird eingehalten und bildet das geltende Recht. Aus diesem Grund wird im Emirat kein Alkohol ausgeschenkt, auch nicht an Ausländer.

Wer sich in der Öffentlichkeit bewegt, muss bestimmte Kleidungsvorschriften einhalten und der Besitz von Drogen wird drakonisch bestraft. Wer noch tiefer in die Geschichte des Islam eintauchen möchte, sollte das Museum of Islamic Civilization besuchen.

Hier können rund 5.000 verschiedene Ausstellungsstücke bewundert werden, von Teppichen und Kalligraphien über Kunstobjekte bis hin zu einem Modell der Kaaba in Mekka. Sehenswert ist außerdem die Kuppel im obersten Stockwerk des Gebäudes, die den Sternenhimmel als beeindruckendes Mosaik zeigt.

Auf die Geschichte des Emirats treffen Besucher bei einem Bummel durch die Heritage Area, einem Teil der Altstadt. Hier sind viele Gebäude im traditionellen Baustil zu sehen. Teils wurden die Gebäude aufwendig renoviert, teils wurden Häuser in traditioneller Architektur wieder auf- oder nachgebaut.

Ein Beispiel dafür ist der Bait Al Naboodah, ein zweistöckiger Gebäudekomplex aus Korallenstein, der sich um einen Innenhof drapiert und durch die traditionell eingerichteten Räume Einblicke in das einstige Leben gewährt. Ein paar Schritte weiter befindet sich mit dem Suq Al Arsah ein Wahrzeichen der Stadt. Der überdachte Markt im arabischen Stil wurde früher Kohlenmarkt genannt, weil hier die Beduinen Kohle gegen Lebensmittel, Gewürze und Seidenstoffe eintauschten.

Heute werden in den unzähligen kleinen Geschäften Teppiche, Kunsthandwerk, traditionelle Kleidung und Souvenirs angeboten. Sehenswert ist auch der Central Suq, der in einem langen Gebäude mit Rundbogenfenstern und blauen Mosaiken untergebracht ist. Sie haben dem Markt den Beinamen Blue Souk eingebracht. Hier wird in erster Linie mit Goldschmuck und mit Teppichen gehandelt. Weniger geschichtsträchtig, dafür aber umso quirliger geht es auf den anderen Märkten der Stadt zu.

Auf dem Fischmarkt etwa werden Köstlichkeiten aus dem Persischen Golf angeboten, gegenüber türmen sich auf dem Obst- und Gemüsemarkt verschiedenste Früchte, Gemüsesorten und Kräuter auf und warten darauf, probiert zu werden. Gewürze, Kaffee, Süßigkeiten, aber auch Parfümöle in hübschen Glasflakons oder Kleidung und Accessoires namhafter Designer wiederum sind auf dem Suq Al Bahar erhältlich. 

 

Das Nachtleben in Sharjah

Abends sind Al Qasba und die Al Majaz Waterfront die Ziele der Wahl. Das Viertel Al Qasba verteilt beidseitig um einen Kanal zwischen zwei Lagunen. Es ist nicht zu verfehlen, denn das Riesenrad Eye of the Emirates als sein Wahrzeichen ist schon von Weitem zu sehen.

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Eine pulsierende Partymeile gibt es hier zwar nicht. Aber wer in eines der Cafés oder Restaurants einkehrt und den Blick über die herrlichen glitzernden Hochhäuser und die Lagune schweifen lässt, wird sie auch nicht vermissen. Beeindruckend ist aber auch ein Barbecue in der Wüste.

Wer eine Tagestour unternimmt, kann die Sand- und Steinlandschaften erleben und sieht vielleicht eine Falkenflugshow, um dann am Lagerfeuer zu sitzen, wenn die Sonne langsam untergeht. Vielleicht wird es ausgerechnet dieses Erlebnis sein, das den Aufenthalt in Sharjah unvergesslich macht.

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Hier schreiben Manfred Laue, - reisender Geschäftsmann im asiatischen Raum, sowie Hong Cian Shok - Backpacker wohnhaft in Deutschland, der jedes Jahr sich mehrere Wochen in Asien aufhält, sowie Christian Gülcan, mit Erfahrung aus 10 Jahren im Lebensmittel-Großhandel und Belieferung an asiatische Gastronomie, Betreiber und Redakteur dieser Webseite. Wir möchten Wissenswertes über asiatische Reiseziele, Kulturen und Wirtschaft vermitteln.

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