Fettnäpfchen die in China lauern

Die größten Fettnäpfchen, die in China lauern 

China ist ein Land, das auf viele einen enormen und ganz besonderen Reiz ausübt. In keinem anderen Land dieser Welt gibt es vermutlich größere Widersprüche zwischen uralten Traditionen und Kulturen auf der einen und den innovativen und technischen Errungenschaften der Moderne auf der anderen Seite.

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Für Europäer sind viele Angewohnheiten und Riten jedoch nicht nur faszinierend und beeindruckend, sondern oft mindestens genau fremd. Das gesellschaftliche Leben in China lässt sich dabei im Grunde genommen auf zwei Begriffe reduzieren, nämlich auf Mianzi und Guanxi. 

Mianzi bedeutet das Gesicht und das Schlimmste, was ein Chinese erleben kann, ist, dass er sein Gesicht verliert. Der Gesichtverlust ist jedoch nicht einfach nur peinlich, sondern kann seine gesamte Existenz gefährden, angefangen beim Verlust von Freundschaften bis hin zum Verlust der gesellschaftlichen Stellung.

Im Gegenzug bringt es Respekt, Anerkennung und Freundschaften ein, wenn ein Chinese sein Gesicht wahrt und einem anderen Menschen dabei hilft, auch sein Gesicht zu wahren. Guanxi steht für Beziehungen, ohne die in China gar nichts geht.

So sind auch Freundschaften immer Beziehungen, die einen Zweck erfüllen müssen und wenn der Freund nicht mehr nützlich ist, ist meist auch die Freundschaft recht schnell beendet. Für den China-Reisenden gelten somit zwei goldene Regeln, nämlich zum einen das Gesicht zu wahren und zum anderen Freundschaften zu schließen. 

 

Damit dies gelingt, sollte er jedoch auch die größten Fettnäpfchen kennen, die in China lauern, und wissen, wie er diese umgehen kann:

 

•        Laut schreien, schimpfen oder nein sagen.

Einen Chinesen öffentlich zu kritisieren oder gar lautstark zu beschimpfen, ist eine Bloßstellung, durch die beide ihr Gesicht verlieren.

Die einzige Reaktion, die darauf folgen wird, wird der verzweifelte Versuch sein, die Situation mit einem höflichen Grinsen zu überspielen. Gleiches gilt übrigens für das Wort Nein, das einem Chinesen nie über die Lippen kommen wird.

Es gilt also, ruhig und höflich zu bleiben und mit einem Lächeln im Gesicht nach einer Lösung zu suchen, auch wenn es noch so schwer fällt.

 

•        Die Mittagspause stören.

Schon kleinen Kindern wird in China erklärt, dass der Mittagsschlaf zu den Voraussetzungen für ein langes und gesundes Leben gehört. Deshalb ist die Mittagspause in China heilig und kein Chinese wird sich während dieser Zeit stören lassen.

 

•        Nicht auf private Fragen antworten.

Was bei uns in den Privatbereich gehört, tut es nicht unbedingt auch in China. So ist es beispielsweise durchaus üblich, nach dem Privatleben oder dem Gehalt zu fragen.

Unhöflich ist es aber, diese Fragen nicht zu beantworten oder nicht auch das gleiche Interesse an seinem Gesprächspartner zu zeigen. Der Gast sollte dabei aber eher zurückhaltend auftreten und stattdessen lieber die Erfolge seines Gesprächspartners lobend anerkennen.

 

•        Den Teller leer essen.

In China wird der Teller nie ganz leer gegessen, denn dies würde bedeuten, dass der Gastgeber zu wenig Essen hatte, um den Hunger seiner Gäste zu stillen.

Außerdem werden die Stäbchen nicht in den Reis gesteckt, denn dieses Bild steht für den Tod und bringt Unglück. Ebenfalls ungeschickt ist, nach getrennten Rechnungen zu fragen, denn in China wird die Rechnung immer nur von einer Person bezahlt.  

 

 

•        Einladungen sofort annehmen.

Eine Einladung ist eine große Ehre, die nicht jedem zuteil wird. Um die Freude und den Respekt auszudrücken, wird eine Einladung daher nie sofort angenommen, sondern immer erst mit dem Hinweis abgelehnt, dass einem eine solche Ehre nicht gebührt.

Der Gast bringt zu dem Treffen dann eine kleine Aufmerksamkeit mit, am besten eignen sich Pralinen, Alkohol oder Obst. Blumen sind allerdings absolut unpassend, denn sie stehen ebenso wie eine Uhr für den Tod. 

 

 

•        Keine Sitzordnung.

In China gibt es immer eine Sitzordnung, die die gesellschaftliche Stellung widerspiegelt. Die wichtigsten Personen sitzen neben dem Gastgeber, der unwichtigste Gast am Tischende auf der gegenüberliegenden Seite.

Befinden sich keine Namenskarten auf dem Tisch, würde sich ein Chinese niemals hinsetzen, um zu verhindern, dass er versehentlich einen falschen Platz wählt.

 

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