Länderportrait Nauru

Länderportrait Nauru 

Mit nur 21,3 Quadratkilometern ist Nauru der drittkleinste Staat und die kleinste Republik der Welt. Die Koralleninsel liegt im Pazifik und besteht aus der gleichnamigen Koralleninsel sowie Hoheitsgewässern in einem Umkreis von zwölf Seemeilen. Die Hauptstadt Naurus ist Yaren, bezahlt wird mit dem Australischen Dollar und die Amtssprachen sind Nauruisch und Englisch.

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•        Die Einwohner.

Auf Nauru leben knapp über 13.000 Einwohner, die sich aus Nauruern, Kiribatiern, Tuvaluern, Filipinos und Chinesen zusammensetzen.

Die durchschnittliche Lebenserwartung von 63,81 Jahren ist recht gering, was sich im Wesentlichen in zwei Aspekten begründet. Zum einen essen die Nauruer gerne viel und fettig, was dazu führt, dass etwa 80% aller männlichen Einwohner im Jahre 2007 einen BMI von über 30 hatten und damit als fettleibig gelten.

Dick zu sein wird allerdings nicht als Problem oder als Gesundheitsgefährdung angesehen, sondern vielmehr als ein Zeichen von Wohlstand. Zum anderen ist Nauru das Land auf der Welt, das die höchste Quote an Diabeteskranken aufweist.

•        Wirtschaft und Geschichte.

Angeblich zum Schutz der deutschen Seefahrer wurde Nauru 1888 von Deutschland annektiert und ab 1900 beteiligte sich Deutschland auch am Abbau der enormen Phosphatvorkommen. Nach dem Ersten Weltkrieg ging Nauru an Australien, seit 1968 ist Nauru unabhängig, allerdings bis heute Mitglied im Commonwealth of Nations.

Wirtschaftlich war Nauru aufgrund des Phosphataufkommens lange Zeit ein sehr wohlhabender Staat mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen weltweit, in dem keine Steuern erhoben wurden und in dem die medizinische Versorgung kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Nachdem die Phosphatbestände allerdings zur Neige gingen und der Staat sowie die Einwohner ihre Gewinne nicht zukunftssicher angelegt, sondern vielmehr gravierende Fehlinvestitionen getätigt und keine alternativen Einnahmequellen geschaffen hatten, verarmte das Land zusehends.

Heute steht das Land vor dem Bankrott und auch die Unabhängigkeit wird allmählich in Frage gestellt. Das Staatseinkommen besteht heute zum größten Teil aus Zahlungen aus Australien für die Unterbringung von inhaftierten Flüchtlingen, zudem besteht die Hoffnung auf Entschädigungszahlungen, nachdem Australien ohne Gegenleistung von den Phosphatgewinnen profitiert hatte. Daneben würden sich die Fischerei als Wirtschaftszweig anbieten, aus diesem Grunde wurden bereits Kontakte mit Island geknüpft.

In der Küstenzone werden mittlerweile Bananen, Ananas, Gemüse und Kokospalmen angepflanzt, alle anderen Lebensmittel müssen importiert werden. Auch ein großer Teil des Trinkwassers kommt per Schiff auf die Insel, wobei es mittlerweile eine Meerwasserentsalzungsanlage gibt.

•        Die Infrastruktur.

Das Straßennetz in Nauru besteht aus insgesamt 41 Kilometern und es herrscht Linksverkehr. Es gibt eine fünf Kilometer lange Bahnstrecke, die durch das Phosphatabbaugebiet verläuft. Für den öffentlichen Personenverkehr werden Busse genutzt, die an den Hotels in Aiwo und Meneng, am Flughafen in Yaren, am Krankenhaus in Denigomodo sowie am Nauru College in Ewa halten.

Für den internationalen Reiseverkehr stehen der Seehafen sowie der Flughafen zur Verfügung. Die Air Nauru, die heutige Our Airline, verfügte über nur ein Flugzeug, das 2005 an den Gläubiger zurückgegeben werden musste.

Bis zum September 2006 gab es keine Flugverbindungen nach Nauru, erst durch die finanzielle Unterstützung Taiwans konnte der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden.

•        Reisen nach Nauru.

Nauru ist besonders für Geschichtsinteressierte und für Taucher sehr interessant, denn die Insel ist von einem farbenfrohen Riff umgeben, in dem sich zahlreiche Schiffswracks finden. Als ideale Reisezeit gelten die Monate zwischen März und Oktober.

Hier eine Video-Dokumentation zur kleinsten Republik der Welt:

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