Faszinierendes Kamtschatka – Infos und Tipps

Faszinierendes Kamtschatka – Infos und Tipps

Es gibt ein paar Fleckchen auf dieser Erde, die noch echte Abenteuer versprechen. Orte, die mit endlosen Weiten und einer ungezähmten Natur begeistern. Ein solcher Ort ist Kamtschatka. Hier gibt es keine architektonischen Meisterwerke, geschichtsträchtigen Denkmäler oder pulsierenden Großstädte.

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Faszinierendes Kamtschatka - Infos und Tipps

Oft gibt es nicht einmal befestigte Straßen, von einem Handynetz ganz zu schweigen. Dafür trifft der Reisende auf ein wahres Naturparadies mit riesigen Vulkanen, brodelnden Geysiren und grandiosen Landschaften. Dazu mischt sich eine gewisse Einsamkeit. Vermutlich wird der Reisende mehr Bären begegnen als Menschen.

Hier sind Infos und Tipps zum
faszinierenden Kamtschatka!:

Die geographische Lage von Kamtschatka

Die Region Kamtschatka liegt größtenteils auf einer rund 1.200 Kilometer langen Halbinsel. Diese gehört zum russischen Föderationskreis Ferner Osten, dem östlichsten Föderationskreis Russlands. Das Okhotskische Meer und die Beringsee, beides Randmeere des Nordpazifiks, umgeben die Halbinsel.

Die Hauptstadt und zugleich größte Stadt der Region ist Petropawlowsk Kamtschatski im Südosten der Halbinsel. In der Küstenstadt gibt es auch einen internationalen Flughafen. Von Deutschland aus gibt es allerdings keine Direktflüge.

Bis 1990 war die Halbinsel militärisches Sperrgebiet. Der Zutritt war nur mit einer Sondererlaubnis möglich. Das ist inzwischen nicht mehr so. Sofern der Reisende ein gültiges Visum für Russland hat, kann er sich ohne weiteren Papierkram auf den Weg in die entlegene Region machen.

Kamtschatkas Klima

Kamtschatka liegt, ähnlich wie der US-amerikanische Bundesstaat Alaska und Teile Kanadas, in der sogenannten kalt gemäßigten Klimazone. Hier sind die Winter lang und kalt, die Sommer kurz und schwülheiß.

In den Wintermonaten von November bis März können die Temperaturen auf bis zu -40 Grad Celsius fallen, wärmer als 0 Grad Celsius wird es nur sehr selten. Zudem zeigt sich die Sonne nur für wenige Stunden.

Im Sommer kann es tagsüber bis zu 25 Grad Celsius warm werden. Doch nachts wird es auch im Sommer frisch. Außerdem kann es das ganze Jahr über zu Regenschauern kommen. Warme und wetterfeste Kleidung gehört also auf jeden Fall ins Reisegepäck, egal wann die Reise stattfindet.

Die Highlights auf Kamtschatka

Die klassischen Sehenswürdigkeiten, also imposante Bauwerke, Denkmäler oder historische Stätten, sucht der Reisende in Kamtschatka vergebens. Gleiches gilt für quirlige Großstädte mit einem pulsierenden Nachtleben. Die Highlights der Region bietet vielmehr die grandiose und einzigartige Natur.

Kamtschatka wird auch das Land der Vulkane genannt. Und das nicht ohne Grund:

Über 150 Vulkane verteilen sich über die Halbinsel. Um die 30 davon sind nach wie vor aktiv und brechen immer mal wieder aus. Dazu kommen zahllose Geysire, die mit ihren Ausbrüchen eindruckvoll belegen, dass sich unter der Erdoberfläche einiges tut.

So führt die stete Verschiebung der Kontinentalplatten dazu, dass Erdbeben die Landmasse erschüttern, neue Vulkane entstehen und die Halbinsel ihr Aussehen verändert.

Kamtschatkas größter Vulkan ist der Kljutschewskaja Sopka. Mit einer Höhe von rund 4.750 Metern prägt der aktive Vulkan das Bild des Naturparks Kljutschewskoi. Erfahrene Bergsteiger können den Aufstieg auf Asiens größten Vulkan wagen.

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Doch atemberaubende Eindrücke kann der Reisende allein schon dadurch sammeln, dass er durch den Naturpark wandert und die Augen offen hält. Nur wenige Kilometer vom Kljutschewskaja Sopka entfernt, warten etwa mit dem Kamen, dem Besymjanny und dem Tolbatschik schon die nächsten imposanten Feuerberge. Der Tolbatschik hat dabei sogar gleich zwei Vulkangipfel.

Die schier zahllosen Vulkane nehmen die gesamte Halbinsel ein. Nicht ganz 30 Kilometer vor den Toren der Hauptstadt gibt es beispielsweise den Awatschinskaja Sopka. Auf dem Vulkangürtel Pazifischer Feuerring gelegen, ist auch er noch aktiv und könnte im Fall eines Ausbruchs zur großen Bedrohung für die Einwohner werden.

Sehenswert ist aber auch der Korjakskaja. Der Vulkan scheint majestätisch über der Hauptstadt zu thronen und sorgt so für einen spektakulären Anblick.

Ähnlich wie auf den Thermalfeldern in Island oder Neuseeland sprühen in der Dolina Geiserow, dem Tal der Geysire, dutzende Geysire riesige Wasserfontänen in die Luft. Das Tal befindet sich im Kronozki-Naturreservat. Hier kann der Reisende neben den eindrucksvollen Geysiren auch die faszinierende Artenvielfalt Kamtschatkas beobachten.

Die vielleicht berühmtesten Bewohner der Halbinsel sind Braunbären, die sich genüsslich über die Lachse hermachen, während Riesenseeadler ihre Kreise über die endlosen Weiten ziehen. An den Küsten wiederum sind riesige Kolonien von Seelöwen zu Hause, die in den fischreichen Gewässern ihren Nachwuchs großziehen.

Mit etwas Glück kann der Reisende außerdem zuschauen, wie imposante Schwertwale Jagd auf Robben, Fische und andere Wale machen.

Sowohl der Naturpark Kljutschwskoi als auch das Kronozki-Naturreservat zählen zu den Welterbegebieten der UNESCO. Ein Besuch des Kronozki-Naturreservats ist allerdings eine exklusive Angelegenheit, die nur wenigen Touristen vergönnt ist.

Denn es wird jedes Jahr neu festgelegt, wie viele Touristen das Reservat im Rahmen eines Tagesausflugs überhaupt betreten dürfen. Und diese wenigen Touristen werden dann mit dem Hubschrauber eingeflogen.

Eine Straße, die mit dem Auto befahrbar ist, gibt es nämlich nicht. Klar, dass ein Hubschrauberflug seinen Preis hat.

Der Kurilensee

Doch auch wenn ein Besuch des Kronozki-Naturreservats nicht klappt, muss der Reisende auf Bären nicht verzichten. Denn in der Region rund um den Kurilensee leben ebenfalls zahlreiche Tiere.

Die großen, unberührten Weiten und das reiche Vorkommen an fetten Lachsen schaffen optimale Lebensbedingungen. Der Kurilensee ist mit einer Tiefe von 316 Metern der zweittiefste See in Russland. Und er ist eine sogenannte Caldera.

Das ist eine Art Kessel, der vor rund 8.400 Jahren durch einen gewaltigen Vulkanausbruch entstanden ist.

Abenteuer pur in Kamtschatka

Generell sind Ausflüge auf Kamtschatka vergleichsweise teuer. Denn die endlosen Weiten von unberührter Natur bringen mit sich, dass der nächst größere Ort mitunter mehrere hundert Kilometer entfernt ist.

Die wenigen Straßen sind oft einfache Schotterwege voller Schlaglöcher. Viele Orte sind deshalb nur nach einer langen Wanderung oder auf dem Luftweg zu erreichen. Flüge mit kleinen Flugzeugen oder Hubschraubern garantierten zwar einmalige Ausblicke auf die wunderschönen Landschaften, sind aber auch entsprechend kostspielig.

Sehr beliebt sind daneben Bootsfahrten. Auf einer (mehrtätigen) Tour über den gut 700 Kilometer langen Fluss Kamtschatka oder den Kurilensee kann sich der Reisende entspannt zurücklehnen und die einmaligen Bilder auf sich wirken lassen.

Das i-Tüpfelchen der Reise kann eine außergewöhnliche Unterkunft werden. So wird in Kamtschatka zum Beispiel Glamping, also Camping in luxuriösen Zelten, angeboten.

Und nach einer Nacht unter freiem Sternenhimmel kann sich der Reisende ein Surfbrett schnappen und sich in die Wellen des Pazifiks stürzen. Trotz kalter Witterung ist das Surfen in Kamtschatka nämlich schwer angesagt!

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Hier schreiben Manfred Laue, - reisender Geschäftsmann im asiatischen Raum, sowie Hong Cian Shok - Backpacker wohnhaft in Deutschland, der jedes Jahr sich mehrere Wochen in Asien aufhält, sowie Christian Gülcan, mit Erfahrung aus 10 Jahren im Lebensmittel-Großhandel und Belieferung an asiatische Gastronomie, Betreiber und Redakteur dieser Webseite. Wir möchten Wissenswertes über asiatische Reiseziele, Kulturen und Wirtschaft vermitteln.

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