Mehr Sicherheit in Thailand durch neue Notfall-App
Atemberaubende Landschaften, paradiesische Strände, eine faszinierende Kultur, ein pulsierendes Nachtleben, eine tolle Küche oder die herzliche Gastfreundschaft: Für solche Dinge ist Thailand bekannt. Kein Wunder also, dass das asiatische Land ein echter Touristenmagnet ist. Jedes Jahr verbringen über 35 Millionen Tourist:innen ihren Urlaub hier.
Um den Urlaubsgästen mehr Komfort und Sicherheit zu bieten, haben die thailändischen Behörden kürzlich eine neue Notfall-App an den Start gebracht.
Die „Thailand Tourist Police App“ ermöglicht nicht nur Echtzeit-Hilfe in Notfällen, sondern hält noch einige andere, sehr nützliche Funktionen bereit. Dazu gehört unter anderem ein Live-Chat mit der Polizei.
Eine andere Neuerung dürfte Thailand-Urlauber:innen hingegen weniger freuen. So kommt in Thailand ab Mitte 2025 eine Touristensteuer.
Inhalt
Mehr Sicherheit in Thailand durch neue Notfall-App
Zu den wichtigsten Funktionen der thailändischen Notfall-App gehört eine SOS-Funktion. Sie stellt eine direkte Verbindung mit der Zentrale der „Tourist Police“ her.
Weil der Standort per GPS übermittelt wird, sollen Nutzer:innen schnell und effizient Unterstützung von nahe gelegenen Behörden bekommen. Gerade in einem Notfall kann diese Funktion einen entscheidenden Vorteil bringen.
Eine andere zentrale Funktion der App ist die Möglichkeit eines Live-Chats mit Polizist:innen. Reisende können sich dadurch rund um die Uhr an geschulte Polizeibeamt:innen wenden und unkompliziert Hilfe bekommen.
Damit die Verständigung klappt, unterstützen Dolmetscher den Austausch. Dabei stehen mit Englisch, Chinesisch, Japanisch, Koreanisch und Russisch fünf Sprachen zur Verfügung.
Neben der Notfallhilfe stellt die App aktuelle Updates zur Sicherheitslage bereit, darunter zum Beispiel Informationen zu Risikogebieten. Außerdem gibt es eine Übersicht mit den Polizeistationen in der näheren Umgebung.
Dadurch soll es für Reisende einfacher werden, sich auf ihre Umgebung einzustellen und mögliche Gefahren zu umgehen.
Nützlich ist auch die Möglichkeit, Notfälle, Probleme und andere Vorfälle sicher zu melden. Dazu können Nutzer:innen das Geschehen mit einer speziellen Aufnahmefunktion festhalten und übertragen.
Zeitgleich stellt die App eine sofortige Sprachübersetzung bereit, um Sprachbarrieren bei der Kommunikation aufzuheben. Eine nette Ergänzung ist, dass die App Sehenswürdigkeiten im Umkreis vorschlägt.
Die App gibt es kostenlos für Geräte mit Android und iOS. Für Huawei-Smartphones ist eine spezielle Version verfügbar.
Die Touristenpolizei in Thailand
Die thailändische Tourist Police wurde im Jahr 2017 als spezielle Abteilung der Royal Thai Police gegründet. Hintergrund dazu war, dass die Zahl der Tourist:innen stetig stieg und gleichzeitig auch die Unterhaltungsindustrie wuchs.
Um die Reisenden besser betreuen und ihnen mehr Sicherheit bieten zu können, wurde die Polizeieinheit ins Leben gerufen.
Die Touristenpolizei möchte eng mit ausländischen Besucher:innen zusammenarbeiten, mit dem Ziel, die Sicherheit für Tourist:innen zu erhöhen und ihre Interessen besser zu schützen.
Neben der allgemeinen Unterstützung von Urlaubsgästen fokussiert sich die Polizeieinheit auf die Prävention von Straftaten, insbesondere mit Blick auf Betrugs- und Diebstahldelikte.
Die Touristensteuer in Thailand
In vielen Ländern dieser Welt ist eine Touristensteuer längst selbstverständlich. Teilweise wird sie eingesetzt, um touristische Infrastrukturen zu stärken oder Sehenswürdigkeiten zu erhalten.
Oft sind aber auch die Sorgen vor den Auswirkungen des Massentourismus die Triebfeder hinter der Gebühr. Die eingenommenen Gelder sollen die Folgen abfedern und als eine Art Ausgleich für die betroffenen Regionen dienen.
Je nach Land wird anstelle von einer Touristensteuer auch von der Kurtaxe, der Bettensteuer oder einer Tourismusabgabe gesprochen.
In Thailand gab es eine solche Steuer bisher nicht. Darüber diskutiert wird aber schon seit langem und auch konkrete Pläne liegen seit einiger Zeit vor. Nur wurde die Einführung immer wieder verschoben.
Einen ersten Anlauf gab es im Jahr 2023. Zu Jahresbeginn hatte die thailändische Regierung die Einführung einer Touristensteuer angekündigt und die Abgabe Mitte 2023 in Kraft gesetzt.
Tourist:innen, die mit dem Flugzeug ankamen, bezahlten rund acht Euro, bei einer Einreise über den See- oder den Landweg wurden vier Euro Touristensteuer fällig.
Knapp ein Jahr später wurde die Gebühr aber wieder gekippt. Denn der Tourismus sollte angekurbelt werden und die thailändische Regierung befürchtete, dass die Steuer dabei ein Hindernis sein könnte. Jetzt wurde die Touristensteuer erneut beschlossen. Ab Mitte 2025 soll sie erhoben werden.
Dabei wird die Touristensteuer zunächst im gleichen Umfang eingeführt wie schon 2023. Flugreisende bezahlen also 300 Baht (acht Euro) und Schiffs- sowie Landreisende 150 Baht (vier Euro).
Allerdings hat die Regierung angekündigt, dass sie noch überprüfen will, ob ein einheitlicher Betrag von allen Tourist:innen erhoben wird, um Flugreisende nicht zu benachteiligen.
Passenderweise heißt die Steuer auch „Kha Yeap Pan Din“, was übersetzt so viel bedeutet wie „Steuer für das Betreten thailändischen Bodens“.
Die Einnahmen aus der Steuer möchte die Regierung einerseits in touristische Infrastrukturen investieren und andererseits nutzen, um mehr barrierefreie Angebote für körperlich eingeschränkte Reisende zu finanzieren.
Außerdem soll die Steuer nach Angaben der thailändischen Regierung eine 30-tägige Versicherung im Gegenwert von rund 13.840 Euro beinhalten, die automatisch greift, wenn Tourist:innen einen Unfall haben oder medizinisch behandelt werden müssen. Transitreisende, die nicht in Thailand übernachten, müssen die Touristensteuer nicht bezahlen.
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