Sehenswürdigkeiten in Bhutan, 3. Teil
Äußerst vielseitig, beeindruckend schön, geheimnisvoll, mystisch und unbekannt: So lässt sich Bhutan vielleicht am besten beschreiben. In einem mehrteiligen Beitrag stellen wir das kleine Königreich im Himalaya vor.
Bhutan, das Land des Donnerdrachens, zählt nicht gerade zu den typischen Reisezielen in Südasien. Tatsächlich ist das Königreich eher noch ein kleiner Geheimtipp. Erst Mitte der 1970er-Jahre öffnete Bhutan seine Grenzen überhaupt für Besucher.
Und auch heute noch gibt es einige Besonderheiten. So kann der Besucher beispielsweise nicht auf eigene Faust durch das Land reisen. Stattdessen muss er seinen Aufenthalt in einer zugelassenen Reiseagentur buchen.
Auf diese Weise bekommt er das notwendige Touristenvisum und gleichzeitig einen Guide, der ihn als Fahrer, Reiseführer und Ansprechpartner auf seiner Reise begleitet.
Andererseits werden die Vielseitigkeit, die Schönheit und der mystische Charme des Königreichs den Besucher verzaubern. Um die Reiselust zu wecken, stellen wir das kleine Königreich in einer mehrteiligen Beitragsreihe vor. Im 1. Teil standen grundlegende Reiseinfos und das Tigernest-Kloster, die berühmteste Sehenswürdigkeit in Bhutan, im Mittelpunkt.
Im 2. Teil haben wir uns auf einen Streifzug durch einige bhutanische Städte gemacht. Jetzt, im 3. Teil, nehmen wir uns den Osten und die eindrucksvolle Natur des Königreiches vor.
Inhalt
Bhutans Osten
Bhutan an sich ist schon wenig bekannt. Doch der Osten des Königreiches ist vielen komplett unbekannt. Dabei lohnt es sich, auch diesen Landesteil zu bereisen. Ein Grund hierfür ist das kleine Dorf Khoma. Hier wird ein wunderschöner, bunt gemusterter Seidenstoff namens Kishuthara hergestellt. Möchte sich der Reisende die Seide als Andenken mitnehmen, sollte er sie in Khoma kaufen. Denn hier ist der Seidenstoff kostengünstiger als in den Städten.
Ein weiteres Highlight in Ostbhutan ist das Kloster Dramitse, das manchmal auch Drametse genannt wird. In dem Kloster leben, beten und meditieren Mönche. Die wichtigsten Reliquien des Klosters sind die Gebeine von Ani Choten Zangmos, der Gründerin des Klosters.
Auch wenn die Gebeine zweifelsohne sehenswert sind, ist die bekannteste Sehenswürdigkeit des Klosters aber eine andere: der Tanz der Trommler von Drametse. Der Tanz, bei dem die Trommler bunte Kostüme tragen, wird zu Ehren von Guru Padmasambhava beim Drametse-Fest aufgeführt. Die UNESCO hat den eindrucksvollen Tanz zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt.
Das Gom-Kora Kloster liegt ebenfalls im Osten von Bhutan. Bedeutung hat das Kloster vor allem für gläubige Buddhisten. Denn für sie ist das Kloster eine heilige Stätte.
Die Feste in Bhutan
Im Königreich des Donnerdrachens werden verschiedene Feste gefeiert. Die bekanntesten Feste sind aber die Klosterfeste namens Tsechus. Ein solches Klosterfest findet zu Ehren von Guru Rinpoche statt und die Feierlichkeiten dauern bis zu fünf Tage lang. Der Höhepunkt von jedem Tsechu ist das Entrollen von einem Wandbild, auf dem der Guru und seine acht Verkörperungen abgebildet sind.
Die Klosterfeste finden verteilt über das Jahr in verschiedenen Städten und Klöstern statt. Dabei wird ausgelassen getanzt und gefeiert. Außerdem steht das Bogenschießen, der Nationalsport in Bhutan, auf dem Programm. Aber auch wenn die Klosterfeste herrlich bunt und fröhlich sind, so sind es doch religiöse Feste.
Dem Reisenden bieten sie so die Möglichkeit, den Buddhismus kennenzulernen und gleichzeitig in die Kultur der Bhutaner einzutauchen. Feste Daten gibt es für die Klosterfeste übrigens nicht. Stattdessen richten sie sich nach dem Mondkalender.
Nationalparks in Bhutan
Die Bhutaner fühlen sich eng mit der Natur verbunden und schätzen sie sehr. Es gibt sogar ein Gesetz, das besagt, dass in Bhutan 60 Prozent der Landesfläche bewaldet sein müssen.
Deshalb gibt es in dem kleinen Land neben den normalen Wäldern und Naturreservaten gleich vier große Nationalparks. Und sie gehören mit ihren einmaligen Landschaften und ihrer enormen Artenvielfalt zweifelsohne zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Bhutan.
Das größte tropische und subtropische Ökosystem in Bhutan ist der Royal Manas Nationalpark. Er liegt zentral im Süden des Landes und gehört zum UNESCO Weltnaturerbe. Im Nationalpark leben die verschiedensten Tierarten, darunter allein 365 unterschiedliche Vögelarten. Aber auch Panzernashörner, vorderindische Schuppentiere und Königstiger sind hier zu Hause. Dazu kommen über 900 Pflanzenarten, die im Park heimisch sind.
Der Royal Manas Nationalpark zieht sich hoch bis in den Norden, wo er direkt an den Jigme Singye Wangchuck Nationalpark angrenzt. Dieser Nationalpark wurde zu Ehren des damaligen Königs umbenannt, vorher hieß er Black Mountain National Park. Das Besondere am Jigme Singye Wangchuck Nationalpark sind die unterschiedlichen Lebensräume. So sind die Gebiete im südlichen Teil des Parks tropisch und subtropisch, während der Nordteil von alpinen Bergwiesen geprägt ist. Deshalb ist die Vielfalt an Pflanzen und Tieren auch entsprechend groß.
Ebenfalls im Norden Bhutans, an der Grenze zu Tibet, befindet sich der Jigme Dorji Nationalpark. Er ist rund 4.300 Quadratmeter groß und damit der größte bhutanische Nationalpark. Auch in diesem Park gibt es verschiedene Landschaftszonen und Klimaregionen. In den unteren Ebenen herrscht nämlich tropisches und subtropisches Klima, das in den Höhenlagen dann in hochalpines Klima mit Schnee übergeht. Mit etwas Glück bekommt der Reisende hier den seltenen Schneeleoparden zu Gesicht.
Im Thrumshingla Nationalpark, der auch Phrumsengla Nationalpark genannt wird, kommen Vogelfreunde voll auf ihre Kosten. Denn die Artenvielfalt an Vögeln ist hier enorm. Die Flora ist aber nicht weniger beeindruckend. Unter den mehr als 620 verschiedenen Pflanzenarten wird der Besucher sicherlich die eine oder andere Pflanze entdecken, die er noch nie zuvor gesehen hat.
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Thema: Sehenswürdigkeiten in Bhutan, 3. Teil
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