Schwarzer Tee aus Sri Lanka

Schwarzer Tee aus Sri Lanka

 

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Wenn es um die Getränke geht, die weltweit am häufigsten und mengenmäßig am meisten getrunken werden, belegt Tee nach Wasser den zweiten Platz. Der wichtigste Teelieferant ist Asien, wobei es hier keineswegs nur Tee aus Indien oder China gibt. Auch der Tee aus Sri Lanka, der sogenannte Ceylon Tea, ist weltberühmt.

 

 

Die Geschichte des Ceylon Tea 

Dass es überhaupt Tee aus Sri Lanka gibt, ist letztlich Zufällen und Experimenten zu verdanken. Eine Schlüsselrolle in diesem Zusammenhang spielt Tsching Nung. Der chinesische Herrscher, der vor über 4.700 Jahren lebte und über das Jiang-Volk regierte, war der Autor vom ältesten Lehrbuch über chinesische Kräuter.

Zu den Grundprinzipien Tsching Nungs gehörte es, alle Kräuter selbst auszuprobieren. So kam es, dass er eines Tages drei Blätter von einem Strauch in eine Schale gab, mit heißem Wasser übergoss und ein paar Minuten lang ziehen ließ. Das Ergebnis war ein Getränk, das durch die Blätter angenehm schmeckte und wunderbar duftete.

Später erhielt der Strauch, von dem die Blätter gestammt hatten, den Namen Thea sinensis, zu Deutsch: chinesischer Tee. Eine andere wichtige Person war Robert Bruce. Auf seinen Streifzügen durch den feucht-heißen Regenwald im indischen Assam entdeckte der Abenteurer hohe Bäume, deren Laub wie die Blätter des chinesischen Teestrauches aussah. Mit heißem Wasser überbrüht, entwickelten die indischen Blätter einen Duft, einen Geschmack und eine Wirkung, die dem chinesischen Tee ähnelte.

So hatte Robert Bruce um das Jahr 1830 eine weitere Variante des Tees entdeckt, nämlich den Assam-Tee. Gute 20 Jahre später kam ein Schotte namens James Taylor nach Sri Lanka. Seinerzeit stand Sri Lanka unter der Führung der britischen Krone und da die Kolonialherren im Hochland Kaffee anbauen ließen, war Sri Lanka damals der zweitgrößte Kaffeeproduzent weltweit.

Nur in Brasilien wurde noch mehr Kaffee produziert. James Taylor interessierte sich jedoch nicht für Kaffee, sondern widmete sich dem Tee. Auf einer etwa zehn Hektar großen Plantage pflanzte er Assam-Teepflanzen an, ließ sie 120 cm hoch wachsen und stutzte sie immer wieder zurecht. In seinem Haus unweit von Kandy entwickelte er eine Maschine, die als Walze für die geernteten Teeblätter diente.

Er baute Lehmöfen so um, dass er die heiße Luft zum Trocknen der Teeblätter nutzen konnte. Auch heute noch arbeiten viele Teefabriken nach diesem Prinzip. Sein Tee entwickelte ein herbes, leicht metallisches Aroma, das den Ceylon Tea einzigartig und unverkennbar machen sollte. Vermutlich hätte sich James Taylors Tee gegen den Kaffee auf Sri Lanka aber trotzdem nicht ohne Weiteres durchgesetzt, wenn das Schicksal nicht zugeschlagen hätte. In den 1860er- und 1870er-Jahren wurden die Kaffeepflanzen nämlich Opfer der Kaffeeratte und des Rostpilzes.

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Die beiden Schädlinge vernichteten den Großteil der Kaffeepflanzen. Rein zufällig hielt sich zu dieser Zeit ein Lebensmittelhändler auf Sri Lanka auf. Das Geschäft seines Lebens vor Augen, kaufte er verlassene Kaffeeplantagen zu Spottpreisen auf und bepflanzte sie mit den Teepflanzen, die Taylor als aromatischste und kräftigste Sorte ausgemacht hatte. Der Plan des Lebensmittelhändlers ging auf: Sein Name war Thomas Lipton und sein Tee ist bis heute selbst Nicht-Teetrinkern ein Begriff.     

 

Schwarzer Tee aus Sri Lanka als wichtigstes Exportgut

Schwarztee ist das wichtigste Exportprodukt Sri Lankas, insgesamt belegt Sri Lanka in der Liste der weltweit größten Teeproduzenten Platz 4. Rund 60 Prozent aller Exporteinnahmen werden mit diesem Produkt erwirtschaftet. Dabei bietet das Hochland ideale Bedingungen für den Teeanbau.

Bei einer Lage um die 1.500 Höhenmeter, 200 Regentagen pro Jahr, Durchschnittstemperaturen von 16 Grad Celsius und nasskalten Nächten fühlen sich die Teepflanzen pudelwohl. Die Anbaufläche erstreckt sich über rund 220.000 Hektar, geerntet wird das ganze Jahr über.

Schätzungen zufolge gibt es auf Sri Lanka um die 2.000 Firmen, vom kleinen Familienbetrieb bis hin zum großen Unternehmen, die mit Tee ihr Geld verdienen.

 

Dabei gliedert sich Produktion des Ceylon Tea in mehrere Etappen:

  • Zuerst wird der Tee geerntet. Dabei pflücken die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Plantagen nach dem Prinzip „two leaves and a bud“. Sie zupfen also behutsam die beiden oberen Blätter und die Knospe von jedem frischen Trieb ab.

  • Die frisch gepflückten Blätter werden anschließend ausgebreitet und im warmen Raum gelagert, bis sie nur noch zwischen 60 und 40 Prozent Feuchtigkeit enthalten. So verwandeln sich die grünen Blätter in fast trockene, welke Blätter.

  • Dann folgt das Rollen. Hierbei durchlaufen die Teeblätter eine Maschine, in der zwei Scheiben gegeneinander rotieren. Dadurch werden die Zellen der Teeblätter aufgebrochen.

  • Der nächste Schritt ist das Fermentieren. In einem Oxidations- und Gärungsprozess, der etwa drei Stunden lang dauert, entwickelt der Tee sein Aroma. Gleichzeitig nehmen die Blätter eine rote Färbung an.

  • Danach folgt ein weiterer Trocknungsprozess. Bei nicht mehr als 120 Grad trocknet der Zellsaft auf den Teeblättern, enthaltenes Wasser entweicht und der Tee verfärbt sich schwarz.

    Der soweit fertige Tee kann nun sortiert werden. Dabei wird er den Qualitäten Blatt-Tee, Broken-Tee, fannings und dust zugeordnet. Fannings sind kleine Teeblattstückchen, die in Teebeuteln landen. Dust bedeutet übersetzt Staub und bezeichnet winzige Teeblattreste, die ebenfalls in Teebeutel abgefüllt und als kostengünstige Variante verkauft werden.

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Das ABC des Tees

Sri Lankas Tee ist weltberühmt und wird in alle Welt exportiert. Auf der Insel selbst wird jedoch fast nur die einfachste Qualität getrunken. Der dust führt zu einem dunklen Tee mit einem sehr herben, fast bitteren Geschmack. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass dust mit Milch und Zucker getrunken wird.

Die guten Qualitäten hingegen sind für den Export bestimmt. Das Allerbeste, was dabei zu bekommen ist, trägt den Code F.T.G.F.O.P.1. Dieser Code steht für Finest Tippy Golden Flowery Orange Pekoe 1. Güteklasse. Dahinter verbirgt sich ein Tee, der feinste Teeblätter, zarte Blattspitzen und viele Knospen enthält, aus frischen Trieben besteht und ein blumiges Aroma entfaltet.

Ist der Tee hingegen mit dem Kürzel B.O.P gekennzeichnet, handelt es sich um eine hochwertige Mischung aus zerkleinerten Teeblättern mit einem kräftigen Aroma. Steht ein G davor, hat der aufgebrühte Tee eine wunderbar rotgoldene Farbe.

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Hier schreiben Manfred Laue, - reisender Geschäftsmann im asiatischen Raum, sowie Hong Cian Shok - Backpacker wohnhaft in Deutschland, der jedes Jahr sich mehrere Wochen in Asien aufhält, sowie Christian Gülcan, mit Erfahrung aus 10 Jahren im Lebensmittel-Großhandel und Belieferung an asiatische Gastronomie, Betreiber und Redakteur dieser Webseite. Wir möchten Wissenswertes über asiatische Reiseziele, Kulturen und Wirtschaft vermitteln.

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