Ausführlicher Reiseführer für Myanmar, 2. Teil
Nach vielen Jahren der Isolation öffnet sich Myanmar langsam für den Tourismus. Und diese Entwicklung wird alle freuen, die gerne exotische Ziele ansteuern und Länder abseits der klassischen Touristenorte kennenlernen. Myanmar wartet mit märchenhaften Landschaften und einer reichen Kultur. Dazu kommen Menschen, die kaum offener, gastfreundlicher und herzlicher sein könnten.
Um einen kleinen Eindruck von dem bislang eher unbekannten Land zu vermitteln und eine Reiseplanung etwas zu vereinfachen, haben wir einen ausführlichen Reiseführer für Myanmar zusammenstellt. Dabei ging es im 1. Teil darum, für wen eine Reise nach Myanmar überhaupt das Richtige ist. Außerdem haben wir die beste Reisezeit, die Anreise und die Unterkünfte beschrieben.
Jetzt, im 2. Teil, erklären wir, woran der Reisende
vor dem Start in den Urlaub denken sollte:
Inhalt
Die Bestimmungen für die Einreise in Myanmar
Um in Myanmar einreisen zu können, braucht ein deutscher Staatsbürger einen Reisepass. Dieser muss zum Zeitpunkt der Einreise noch mindestens ein halbes Jahr lang gültig sein.
Außerdem ist ein Visum notwendig. Das Visum berechtigt zu einem Aufenthalt von vier Wochen. Um das Visum zu beantragen, hat der Reisende zwei Möglichkeiten:
Visum online
Die schnellste und bequemste Lösung ist, das Visum für Myanmar online zu beantragen. Möglich ist das über die offizielle Webseite der Regierung. Für das sogenannte eVisa füllt der Reisende ein Online-Formular aus und lädt ein biometrisches Passfoto hoch.
Innerhalb von drei Tagen bekommt er das Visum dann per E-Mail zugeschickt. Anschließend muss er das Visum nur noch ausdrucken, um es bei der Einreise vorzuzeigen.
Das eVisa für Touristen kostet 50 US-Dollar. Der Reisende muss die Zahlung im Zuge der Beantragung per Kreditkarte leisten. Ratsam ist, das Visum nicht zu früh zu beantragen. Denn ab der Ausstellung ist es nur 90 Tage lang gültig. Reist der Tourist innerhalb der kommenden drei Monate nicht ein, verfällt das Visum.
Visum klassisch
Anstelle eines Online-Antrags kann der Reisende sein Visum auch traditionell auf dem Postweg oder persönlich beantragen. In diesem Fall werden für das Visum 40 Euro fällig.
Der Ansprechpartner für das Visum ist die Botschaft von Myanmar in Berlin. Auf ihrer Internetseite gibt es ausführliche Infos zum Antrag auf das Visum.
Dort kann sich der Reisende auch das Antragsformular herunterladen, das er ausgefüllt zusammen mit seinem Reisepass an die Botschaft schicken oder dort abgeben muss. Die Bearbeitung dauert im Normalfall um die zwei Wochen. Pass und Visum bekommt der Reisende per Post zugeschickt oder holt die Dokumente selbst ab.
Wer in Südostasien unterwegs ist und spontan nach Myanmar reisen möchte, kann sich das Visum natürlich auch in der Botschaft besorgen, die Myanmar im jeweiligen Land vertritt.
Verlängerung des Visums
Das Touristenvisum wird für 28 Tage erteilt und eine Verlängerung ist offiziell eigentlich nicht vorgesehen. In der Praxis ist die Handhabung aber etwas anders. Dafür gibt es an den Passkontrollen bei der Ausreise einen zusätzlichen Schalter, der sich um das „Overstay“ kümmert. Dort bezahlt der Reisende für jeden Tag, an dem er sein Visum überzogen hat, 3 US-Dollar als Gebühr.
Weiß der Reisende, dass er länger als vier Wochen bleiben wird, sollte er ein normales Touristenvisum beantragen. Hier sollte selbst eine deutliche Überziehung kein Problem sein. Beim eVisa kann es anders aussehen. Denn ein eVisa kann nicht überzogen werden. Zwar sind die Beamten oft nicht allzu streng und drücken auch beim eVisa ein Auge zu. Doch darauf verlassen, sollte sich der Reisende besser nicht.
Ratsam ist außerdem, sich vor der Abreise zu erkundigen, welche Regelungen aktuell gelten. Denn Bestimmungen und Gesetze können sich in Myanmar jederzeit ändern.
Impfungen und Medikamente für Myanmar
Was die medizinische Versorgung in Myanmar angeht, ist noch viel Luft nach oben. Die Krankenhäuser sind nicht allzu gut ausgestattet und nur wenige Ärzte sprechen Englisch. Sollte der Reisende erkranken oder sich schwer verletzten, wird deshalb empfohlen, für die Behandlung besser auf Bangkok oder Kuala Lumpur auszuweichen.
Impfungen
Spezielle Impfungen sind für Myanmar nicht vorgeschrieben. Der normale Basisschutz gegen Tetanus, Hepatitis A und Diphtherie, der auch für Deutschland empfohlen wird, sollte deshalb ausreichen.
Eine Ausnahme gilt dann, wenn der Reisende zu einer Risikogruppe gehört oder plant, in weit abgelegene Gegenden zu reisen. In diesem Fall kann eine Überlegung wert sein, den Impfschutz gegen Tollwut, Typhus, Cholera, Hepatitis B und die Japanische Enzephalitis aufzufrischen.
Am besten hält der Reisende dazu Rücksprache mit seinem Arzt oder lässt sich vom Tropeninstitut beraten. Allzu lange warten, sollte der Reisende aber nicht. Denn einige Impfungen brauchen mehrere Wochen Vorlauf.
Malaria und das Denguefieber
Vor allem in der Regenzeit kann Malaria in Myanmar problematisch sein. In den Gegenden, in denen Touristen üblicherweise unterwegs sind, hält sich das Risiko zwar in Grenzen. Trotzdem sollte sich der Reisende mit dem Thema befassen, wenn er während der Regenzeit nach Myanmar reist oder Ausflüge in abgelegene Gebiete plant.
Ein Arzt kann bei der Abwägung zwischen dem Risiko einer Ansteckung und den starken Nebenwirkungen einer Malaria-Prophylaxe weiterhelfen.
Das Denguefieber ist in Myanmar durchaus verbreitet. Ein wirksames Gegenmittel fehlt bisher. Mit einem Mückenschutz in Form von einer Lotion oder einem Spray und einem Moskitonetz kann sich der Reisende aber ganz gut gegen die Plagegeister schützen, die sowohl das Denguefieber als auch Malaria übertragen.
Gute Anti-Mücken-Mittel kann sich der Reisende vor Ort besorgen. Die Geschäfte in größeren Orten sind gut sortiert und die Präparate sind deutlich kostengünstiger als in Deutschland.
Die Reiseapotheke
Apotheken sind überall in Myanmar zu finden. Die meisten Medikamente sind dort problemlos und auch ohne Rezept zu bekommen. Die Preise sind sehr viel niedriger als in Deutschland.
Eine Grundausstattung mit den typischen Arzneimitteln, die in eine Reiseapotheke gehören, sollte der Reisende aber trotzdem besser mitnehmen. Denn zum einen kann die Verständigung mitunter etwas schwierig sein. Und zum anderen ist möglich, dass ausgerechnet das Medikament, das der reisende braucht, nicht vorrätig ist.
Vorsicht bei Leitungswasser
Das Leitungswasser in Myanmar ist kein Trinkwasser. Wenn das Wasser nicht abgekocht ist, sollte der Reisende es deshalb auf keinen Fall trinken. Einige Reiseführer empfehlen, selbst zum Zähneputzen besser auf Trinkwasser aus Flaschen zurückzugreifen.
Hier muss der Reisende selbst beurteilen, wie empfindlich sein Magen-Darm-Trakt ist.
Magenverstimmungen, Durchfall und Lebensmittelvergiftungen sind die häufigsten Probleme, die bei Touristen auftreten. Das gilt aber nicht nur für Myanmar, sondern für viele Reiseländer. Deshalb gilt, wie allgemein auch, dass der Reisende rohe Zutaten und aufgeschnittenes Obst vermeiden sollte.
Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:
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Thema: Ausführlicher Reiseführer für Myanmar, 2. Teil
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