Die schönsten Gebäude japanischer Architekten weltweit

Einige der schönsten Gebäude japanischer Architekten weltweit   

Die Architektur der Postmoderne ist nicht immer ganz einfach zu verstehen, denn einerseits will sie Kunst sein, andererseits dem Menschen aber auch einen Zufluchtsort bieten.

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Der international vermutlich bekannteste japanische Architekt Kenzo Tange befürchtete schon Anfang der 1980er-Jahre, dass die postmoderne Architektur aus Japan bereits ihren Endpunkt erreicht habe. Wie sich jedoch zeigte, waren seine Befürchtungen unbegründet.

In den 1980er-Jahren begann die Entwicklung erst so richtig und nachdem Architekten mit einigen Gebäuden in Japan beeindrucken konnten, sollten bald Aufträge aus aller Welt folgen. Das Ergebnis sind imposante Wolkenkratzer, offene Bauten aus Stahl und Glas, faszinierende Hängekonstruktionen und Gebäude, bei denen das Außen und das Innen zu einer harmonischen, untrennbaren Einheit verschmelzen. 

 

Einige der weltweit schönsten Gebäude japanischer
Architekten stellt die folgende Übersicht vor:

 

Barcelona – Palau Sant Jordi

Die Sportarena in der spanischen Metropole sollte eine Stätte sein, in der einerseits Wettkämpfe verschiedener Sportarten in einer überdachten Arena und andererseits die vielen Kulturveranstaltungen Barcelonas stattfinden können.

Im Hinblick auf die Optik galt die Vorgabe, dass sich der Gebäudekomplex harmonisch in die von Bergen geprägte Landschaft einfügen sollte. Dies setzte der japanische Architekt Arata Isozaki um, indem er mehrere flache Gebäude entwarf und um ein geschlossenes Areal anordnete.

Die fast rechteckige Grundfläche überspannte er mit einem Dach, das aus einer bautechnisch faszinierenden Hängekonstruktion besteht und das sich an seiner höchsten Stelle rund 145 Meter über den Boden erhebt. Besonders eindrucksvoll ist, dass die Sportarena trotz ihrer Größe und der schweren Baumaterialien erstaunlich leicht und weniger wie eine Halle, sondern fast schon wie ein Zelt wirkt.    

 

Kaohsiung – World Games Stadion

Das Stadion, das für die World Games 2009 gebaut wurde, war während der Spiele für 55.000 Besucher ausgelegt. Heute ist es das Heimstadion der taiwanesischen Fußballnationalmannschaft. Architekt und Designer dieses imposanten Bauwerks ist der japanische Architekt Toyo Ito. Beeindruckend ist das Gebäude vor allem wegen seiner Form, die einer halben Spirale entspricht und durch ihren Verlauf an einen chinesischen Drachen oder eine Schlange erinnert.

Interessant ist aber auch, dass für den Bau ausschließlich Materialien verwendet wurden, die in Taiwan hergestellt und alle recyclebar sind. Eine weitere Besonderheit sind die 8.844 Solar-Module, die das Dach bilden. Sie unterstreichen nicht nur den Eindruck, es würde sich um die Schuppen der Drachen- oder Schlangenhaut handeln, sondern machen das Gebäude zum ersten Stadion weltweit, das ausschließlich mit Sonnenergie betrieben werden kann. 

In Deutschland gibt es mit der Kindertagesstätte 117 in Frankfurt-Eckenheim übrigens ebenfalls ein Werk des japanischen Stararchitekten. Dieses Gebäude ist teilweise in einen künstlichen Erdhügel eingebettet und die Glaskuppel, die aus diesem Erdhügel herausragt, sorgt für die Beleuchtung des runden Aufenthaltsraumes.  

 

Kuala Lumpur – Internationaler Flughafen

Der Kuala Lumpur International Airport ist der größte Flughafen in Malaysia. Entworfen wurde das Abfertigungsgebäude vom japanischen Architekten Kisho Kurokawa und dessen Architekturbüro, wobei der Architekt auch mit dem malaysischen Architekturbüro Akitek Jururancang zusammenarbeitete.

Der japanische Architekt entwarf aber nicht nur das Flughafengebäude, sondern legte gleichzeitig die Richtlinien für die Höhe, das Aussehen, die Baumaterialien, die Beschilderung, die Beleuchtung und die Bepflanzung von allen Gebäuden auf dem Flughafengelände fest, die seinerzeit und in Zukunft gebaut werden.

Kisho Kurokawa machte es sich zur Aufgabe, ein Gebäude zu schaffen, das einerseits Elemente malaysischer Architektur enthält und den islamischen Hintergrund des Landes widerspiegelt. Andererseits soll das Gebäude die Modernität, die Fortschrittlichkeit und die aufstrebende Wirtschaft des südostasiatischen Staates zum Ausdruck bringen. Entstanden ist ein symmetrisch angelegtes Gebäude mit einem geradlinigen, nüchternen Glasunterbau und einer geschwungenen, fast schon verspielten Dachkonstruktion, die von konischen Säulen getragen wird.  

 

New York – Four World Trade Center

An der Stelle, an der die Zwillingstürme standen, wird ein Gebäudekomplex entstehen. Die Baumaßnahmen, an denen Architekten aus aller Welt beteiligt sind, begannen 2008. Die Verantwortung für das Four World Trade Center am westlichen Rand von Ground Zero trägt der japanische Architekt Fumihiko Maki.

Im Inneren des Gebäudes befindet sich ein massiver Betonkern, der sämtliche Versorgungsleitungen aufnimmt und in dem die Treppenhäuser und Aufzüge untergebracht sind. Die tragenden Elemente an der Fassade bestehen aus massiven Stahlstützen, die Fassade selbst wird mit Glas verkleidet. Das kantige Gebäude verläuft bis zu einer Höhe von 217 Metern geradlinig.

Ab dieser Höhe wird es zunehmend schmaler, bis es schließlich in 297 Metern Höhe mit einem Flachdach endet. Das Four World Trade Center hat 72 Stockwerke, vier weitere Etagen befinden sich unter der Erde. Die vier unterirdischen Stockwerke waren im Oktober 2010 fertig gestellt, am 25. Juni 2012 erreichte das Gebäude seine endgültige Höhe.

Zu diesem Zeitpunkt waren die Fassadenarbeiten bis zum 50. Stockwerk abgeschlossen. Die Eröffnung des Four World Trade Centers ist für das Jahr 2013 geplant. Dann werden sich in dem Gebäude neben Restaurants, Cafés, Geschäften und einer U-Bahn-Station die Büros befinden, die im ersten Turm des zerstörten Word Trade Centers untergebracht waren.   

 

New York – New Museum of Contemporary Art

Das 1977 gegründete Museum verfügt über eine der bedeutendsten Sammlungen zeitgenössischer Kunst der Welt. Mindestens genauso beeindruckend wie die Kunststammlung ist aber das Gebäude, das 2007 eigens für das Museum entworfen und gebaut wurde. Den Auftrag erhielt das Tokioer Architektenbüro SANAA, die verantwortlichen Architekten waren Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa.

Das Bauwerk besteht aus sechs hell verkleideten Quadern, die sich ähnlich wie ein Turm aus Holzklötzchen um eine zentrale Achse winden. Der unterste Quader ist mit einer Metallrampe ausgestattet und hat eine verglaste Front, wodurch der Innenraum im Eingangsbereich mit dem Außen verschmilzt.

Dieses für die japanische Architektur charakteristische Prinzip lässt die Besucher bisweilen unsicher werden, ob sie schon im Museum sind oder noch auf der Straße stehen. Die sechs Quader verschieben sich so entlang der Achse, dass das Licht aus dem Innenraum eines Quaders durch seine Glasdecke hindurchleuchtet und die Front des darüberliegenden Quaders beleuchtet. Das Gebäude wirkt dadurch wie eine Anordnung von Lichtwürfeln.

 

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