Asiens Länder im Portrait – Vietnam

Asiens Länder im Portrait: Vietnam 

An der Ostküste Südostasiens gelegen wird Vietnam, das mit einer Fläche von rund 330.000 km² etwa so groß ist wie Finnland, im Zusammenhang mit der Geographie manchmal als Bambusstange mit zwei Reisschalen beschrieben.

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Während sich im Norden und Süden nämlich die fruchtbaren Deltas des Roten Flusses und des Mekong befinden, besteht die Landesmitte aus einem schmalen, eher kargen und bergigen Streifen. 

Ähnlich verschieden wie die Geographie ist auch das Klima Vietnams. So herrscht in der nördlichen Hälfte ein gemäßigtes tropisches Klima mit einer heißen Jahreszeit zwischen Mai und Oktober sowie einer kühleren Jahreszeit zwischen November und April. In der südlichen Hälfte hingegen bleiben die Temperaturen das ganze Jahr über nahezu konstant warm bis heiß mit einer Regenzeit von Mai bis Oktober.   

In Europa wurde Vietnam lange Zeit mit dem Vietnamkrieg, mit Armut und mit dem Kommunismus in Verbindung gebracht, gehörte aber nicht zu den typischen Urlaubszielen. Deshalb reisten in erster Linie Rucksacktouristen, Kultur- und Geschichtsinteressierte, Naturliebhaber und vereinzelt Badeurlauber in das asiatische Land. Seit der Jahrtausendwende nimmt die Bedeutung des Tourismus jedoch konstant zu.

Ein Grund hierfür ist sicherlich, dass andere beliebte Urlaubsziele in Asien immer wieder Opfer von Gewalt und Terroranschlägen werden, während Vietnam als friedliches Land mit einer niedrigen Kriminalitätsrate gilt. Der Hauptgrund dürfte aber sein, dass Vietnam als sehenswertes, interessantes, vielseitiges und schlichtweg schönes Reiseziel wiederentdeckt wurde.

An der rund 3000 Kilometer langen Küste und in den Großstädten sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Hotels und Resorts entstanden und unzählige Restaurants wurden eröffnet. Kreuzfahrtschiffe legen in vietnamesischen Häfen an und Reiseveranstalter bieten verschiedenste Reisen an, angefangen bei Badeurlauben über Rundreisen, Wander- und Fahrradtouren oder Kajaktrips bis hin zu Mehrländerreisen in Kombination mit beispielsweise Thailand.

Dies hat dazu geführt, dass Vietnam heute zu den zehn beliebtesten Reisezielen in Südostasien gehört und der Tourismus inzwischen mehreren hunderttausend Menschen einen Arbeitsplatz bietet. Im Sinne von Asiens Länder im Portrait fasst die folgende Übersicht die wichtigsten Infos und Tipps für eine Reise nach Vietnam zusammen: 

 

Vorkehrungen für eine Reise nach Vietnam

Seit 1997 ist es möglich, sich völlig frei in dem Land zu bewegen. Trotzdem besteht nach wie vor Visumspflicht. Das bedeutet, ohne Visum ist die Einreise nach Vietnam nicht möglich. Um ein Visum zu beantragen, werden ein Reisepass, der am Ende der Reise noch mindestens sechs Monate gültig ist, ein aktuelles Passbild und das Visumformular, das in Blockschrift ausgefüllt und unterschrieben sein muss, benötigt.

Diese Unterlagen können entweder persönlich oder auf dem Postweg beim Konsulat der Sozialistischen Volksrepublik Vietnam eingereicht werden. Wie hoch die Gebühren für das Visum ausfallen, hängt von der Aufenthaltsdauer, der Anzahl der Einreisen und der Kategorie des Visums ab. Ein Touristenvisum, das eine einmalige Einreise und einen Aufenthalt von 15 Tagen vorsieht, kostet derzeit 55 Euro.

Bei einer Aufenthaltsdauer von vier Wochen kommen 9 Euro dazu, für einen maximal dreimonatigen Aufenthalt werden weitere 15 Euro fällig.   Im Hinblick auf die Gesundheit sind aktuell keine Impfungen oder besonderen Maßnahmen zwingend vorgeschrieben. In Absprache mit dem Hausarzt können vorsorglich jedoch Impfungen gegen die typischen Tropenkrankheiten sinnvoll sein.

Unbedingt ins Reisegepäck gehören Mittel, die vor Mücken und Moskitos schützen. Zudem sollten Reisende Hunde und andere Tiere eher meiden, denn in Vietnam taucht immer wieder Tollwut auf.  

 

Bezahlen in Vietnam

Die offizielle Währung in Vietnam ist der Đồng, im internationalen Zahlungsverkehr abgekürzt mit VND. Derzeit liegt der Wechselkurs bei rund 27.200 VND für einen Euro, 10.000 VND entsprechen etwa 37 Cent.Grundsätzlich werden in Vietnam vor allem bei größeren Beträgen und in Hotels auch der Euro und der US-Dollar als Zahlungsmittel akzeptiert.

Für Einkäufe, Restaurantbesuche und andere alltägliche Dinge ist es aber besser, etwas Geld in die Landeswährung umzutauschen. Geldautomaten sind vor allem in größeren Städten und an typischen Einkaufspunkten an nahezu jeder Ecke zu finden. Daneben kann in Vietnam aber auch mit Reisechecks und den gängigen Kreditkarten bezahlt werden. 

 

Essen und Trinken in Vietnam

Für den europäischen Magen kann die vietnamesische Küche mitunter ein wenig gewöhnungsbedürftig sein. So wird zum Frühstück meist eine Suppe gegessen, ansonsten sind Frühlingsrollen in allen nur erdenklichen Varianten und Größen die Laib- und Magenspeise der Vietnamesen. Weitere typische Bestandteile des Speiseplans sind Reis und die Fischsoße nouc mam.

In den Touristengebieten gibt es jedoch mittlerweile ein breitgefächertes Angebot. Unbedingt ratsam ist aber, kein Leitungswasser zu trinken, auf Eiswürfel in Getränken zu verzichten und Obst nur geschält zu essen. In den Hotels steht für die Zubereitung von Tee und Kaffee üblicherweise abgekochtes Wasser bereit. 

 

Einkaufen in Vietnam

Wie in vielen asiatischen Ländern können auch in Vietnam Kleidung, Schuhe und Elektroartikel kostengünstig erworben werden. Daneben gehören Strohhüte, Keramikarbeiten, Holzschnitte und Malereien auf Seide zu den beliebten Reisesouvenirs. Antiquitäten auszuführen hingegen ist streng verboten und wird mit empfindlichen Strafen geahndet.

Bei der Verständigung sollte es in Vietnam keine allzu großen Probleme geben. Offizielle Amtssprache ist zwar vietnamesisch, aber viele ältere Menschen sprechen Französisch und die jüngeren Generationen Englisch. Viele Ärzte und Handwerker wurden zudem in Russland oder in der ehemaligen DDR ausgebildet, so dass auch Russisch und Deutsch als Fremdsprachen verbreitet sind.  

 

Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele in Vietnam

Die Hauptstadt Hanoi liegt im Norden des Landes und hat mit dem Ho Chi Minh-Mausoleum, der Ein-Säulen-Pagode, dem Literaturtempel oder dem Thang-Long-Wasserpuppentheater gleich mehrere sehr sehenswerte Ziele zu bieten. Vorbei an verschiedenen französischen Kolonialbauten lohnt sich aber auch ein Bummel durch die Gassen der Altstadt, wo zahlreiche Cafés und kleine Geschäfte warten.

In Zentralvietnam lohnt sich ein Abstecher in die alte Kaiserstadt Hue, die bis 1945 Sitz der Nguyen-Dynastie war. Hier können unter anderem die Zitadelle mit der Verbotenen Stadt der Kaiser und die Thien Mu-Pagode besichtigt werden, im Umland finden sich zahlreiche prächtige Kaisergräber. Im Süden des Landes liegt die Ho-Chi-Minh-Stadt. Die Stadt, die früher Saigon hieß und die größte Stadt Vietnams ist, hat vor allem zahlreiche französische Kolonialbauten zu bieten.

Sehenswert sind aber auch der Wiedervereinigungspalast, das Kriegsopfermuseum und die vielen Tempel und Pagoden. Außerdem lohnt sich ein Besuch der verschiedenen Märkte.  Wer es etwas ländlicher mag, findet mit Sapa ein interessantes Ziel. Das Bergdorf im Nordosten Vietnams ermöglicht Einblicke in das Leben von einfachen Leuten, die ihren Unterhalt mit dem Anbau von Reis, der Landwirtschaft und mit Handwerkskunst verdienen.

Aber natürlich kommen in Vietnam auch diejenigen auf ihre Kosten, die Sonne, Strand und Meer genießen möchten. Zu den beliebtesten Badeorten gehören Nha Trang, Mui Ne, Danang und Hoi An. Für einen unvergesslichen Urlaub kann aber auch ein Besuch der Halong-Bucht, der Insel Phu Quoc oder des Archipels Con Dao sorgen.

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