Die schönsten Reiseziele im Norden Indiens

Die schönsten Reiseziele im Norden Indiens 

Der Norden Indiens ist das Land der Könige und überall sind die imposanten und prächtigen Spuren zu finden, die die einstigen Herrscher hinterlassen haben. Aber Nordindien ist auch das Land der Farben, der Religionen, der Spiritualität, der lebendigen Kultur, der beeindruckenden Landschaften und der Bauern.

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Erste Eindrücke lassen sich dabei allein schon auf einer Fahrt auf Indiens Straßen sammeln.

So wird der Reisende Frauen sehen, die in bunten Saris gekleidet ihre Einkäufe auf dem Kopf balancieren, teilweise einen Wasserbüffel an der Leine führend. Er wird an Händlern vorbeikommen, die am Straßenrand ihre Dienste als Friseur, Schuster oder Wäschebügler feilbieten. Er wird Rikschas beobachten, die eine Großfamilie samt Gepäck befördern, oder Bauern, die ihren gesamten Marktstand per Zweirad transportieren.

Er wird feststellen, dass sich Ochsenkarren, Kamelgespanne und Elefanten wie selbstverständlich zwischen den Autos, Bussen und Lkws in den Verkehr einreihen und er wird immer wieder auf Äffchen, Kühe und Schweine treffen, die völlig unbeeindruckt von dem bunten Treiben frei durch die Gegend spazieren.

Die typisch indische Neugierde, aber auch die offene und herzliche Art der Inder wird dazu beitragen, dass er schnell mit Einheimischen ins Gespräch kommen wird, im Fall von Verständigungsproblemen eben mit Händen und Füßen.

Sicherlich ist es kaum möglich, alle möglichen Sehenswürdigkeiten aufzuzählen, denn allein die Liste an Tempeln, Mausoleen und Festungen, die einen Besuch wert sind, wäre sehr lang. Zudem gibt es sicherlich Ziele, die zwar interessant sind und einige Highlights zu bieten haben, gleichzeitig aber unglaublich laut und völlig überfüllt sind. Ein Beispiel hierfür ist Indiens Hauptstadt Delhi, die auf der einen Seite Indien mit allem, was dazu gehört, bietet, auf der anderen Seite für so manchen Tourist dann aber doch ein wenig zuviel Indien pur sein kann.

 

 

Einige der schönsten Reiseziele im Norden Indiens stellt nun aber die folgende Übersicht, geordnet in alphabetischer Reihenfolge, vor:  

 

Jaipur wird auch die rosarote Stadt genannt. Diesen Beinamen verdankt die Hauptstadt des Bundesstaates Rajasthan ihren Häuserfassaden, die aus rötlichem Sandstein erbaut sind. Die Stadt selbst ist nach den Vorgaben der antiken hinduistischen Architektur errichtet, wodurch die Straßen in der Altstadt im rechten Winkel angelegt sind und sich an wichtigen Kreuzungen zu großen Plätzen verbreitern.

Ein besonderes Highlight ist der Stadtpalast Hawa Mahal, der auch Palast der Winde genannt wird. Einst saßen hier die Harmesdamen hinter den luftigen Gitterfenstern und schauten unbeobachtet den pompösen Umzügen durch die Stadt zu. Heute wohnen noch immer Nachkommen der Rajas in dem ehemaligen Lustschloss, ein Teil wurde mittlerweile aber als Museum für Besucher geöffnet.

Nördlich von Jaipur befindet sich auf einem Hügel das prächtige Amber Fort, das einen herrlichen Blick über die Stadt und die Umgebung bietet. Standesgemäß gelangen Touristen auf den Rücken von bunt bemalten Elefanten, einem Wahrzeichen der Stadt, dorthin. Im März findet in Jaipur eine der größten und buntesten Elefantenparaden von ganz Indien statt, die ihren Abschluss im traditionellen Tauziehen zwischen den Elefanten und ihren Reitern findet.  

 

Jodhpur liegt wie Jaipur im Bundesstaat Rajasthan. Zu den Markenzeichen der Stadt gehören die blauen Häuserfassaden, die die Häuser einst vor Ungeziefer, Insekten und starker Sonneneinstrahlung schützen sollten, Gebäude höherer Kasten kennzeichneten und Jodhpur den Beinamen blaue Stadt einbrachten.

Über dem Meer aus blauen Häusern erhebt sich das Meherangarh Fort, eine beeindruckende Festung, die einst das Zentrum von Rajputans größtem Fürstentum Marwar war.

In den ehemaligen Wohnräumen befindet sich heute ein Museum, faszinierend ist aber auch der Blumenpalast mit seinen goldenen Verzierungen und seinen bunten Fensterglasarbeiten, der früher Schauplatz von Musik- und Tanzvorführungen war.     

 

Das Taj Mahal in Agra ist vermutlich Indiens bekanntestes Bauwerk. Agra liegt am Ufer des Yamuna und bildet zusammen mit Delhi und Jaipur das sogenannte Goldene Dreieck, Indiens beliebteste Reiseroute. Das Denkmal wurde zu Ehren von Momtaz Mahal, der Lieblingsfrau des großen Mogulherrschers Shah Jahan, errichtet und der Name Taj Mahal ist eine Kurzform ihres Namens.

Mumtaz Mahal starb 1631, nachdem sie ihr 14. Kind geboren hatte. Schockiert über ihren Tod und gleichzeitig als Zeichen seiner großen Liebe ließ der Herrscher das Mausoleum errichten. Die Bauarbeiten dauerten über 20 Jahre und beschäftigten über 20.000 Arbeiter aus ganz Asien. Obwohl das meisterliche Bauwerk Massen an Besuchern anlockt, büßt es nichts von seinem Zauber ein und gehört unbedingt zu den Pflichtprogrammpunkten bei einer Nordindienreise. Ratsam ist aber eine Besichtigung in den frühen Morgenstunden, denn dann ist es noch vergleichsweise ruhig. 

 

Udaipur begrüßt seine Gäste mit einer herrlich romantischen, fast schon märchenhaften Kulisse. So sind grüne Hügel zu sehen, vor denen sich die Türme von Tempeln, weiße Havelihäuser und der Stadtpalast mit seinen kunstvoll verzierten Balkonen und Kuppeln erheben. Besonders beeindruckend ist dieses Panorama vom Boot vom Pichola-See aus.

Bei einem Blick über den See wiederum scheint es, aus würden hier zwei majestätische Paläste auf dem Wasser schwimmen, wobei einer dieser Paläste heute ein Luxushotel ist, das keine Wünsche offen lässt. In und um Udaipur warten jede Menge Sehenswürdigkeiten darauf, entdeckt zu werden, beispielsweise der Jagadish-Tempel oder der hoch auf einem Berg gelegene Monsunpalast.

Einen interessanten Einblick in die Kultur, die Bräuche und den Lebensstil der Landbevölkerung bietet das Kunsthandwerkszentrum, das sich rund fünf Kilometer außerhalb von Udaipur befindet. Neben Häusern mit typischer, traditioneller Architektur informiert das Freilichtmuseum über Tanz und Musik und zeigt Töpferkunst und Webarbeiten. 

 

Varanasi ist die älteste und nach hinduistischem Glauben bedeutsamste Stadt in Indien. So soll die Stadt der Legende nach von Gott Shiva persönlich gegründet worden sein. Der hinduistische Glaube besagt, dass derjenige, der in Varanasi stirbt, unmittelbar die Erlösung aus dem ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt findet.

Aus diesem Grund reisen viele alte Menschen nach Varanasi, in der Hoffnung, in der Stadt am Ganges zu sterben. Tausende Pilger wiederum kommen in die Stadt, um sich an den steinernen Stufen zum Fluss, den Ghats, von ihren Sünden reinzuwaschen. An einigen der Ghats finden außerdem öffentliche Einäscherungen statt, weshalb es streng verboten ist, hier zu fotografieren. Die Altstadt von Varanasi bietet unzählige kleine Geschäfte in den engen, verwinkelten Gassen.

Diese sind so schmal, dass hier weder Autos noch Rikschas fahren, Passanten müssen sich die Straßen lediglich mit den unzähligen Kühen teilen, die überall in der Stadt frei herumlaufen. Nach Sonnenuntergang findet allabendlich am Mir Ghat die Arati-Zeremonie statt, bei der Einheimische, Pilger und Touristen ein Spektakel aus Musik und Feuertanz bewundern können.    

 

Die Wüste Thar liegt im Nordwesten von Indien und bietet denjenigen, die sich für Natur und für das traditionelle rajansthanische Leben interessieren, sicherlich ein unvergessliches Erlebnis. Von Jaisalmer aus geht es per Kamel in die umliegenden Dörfer, wer sattelfest ist, kann aber auch auf mehrtägige Safari quer durch die sandige Wüste gehen.

Die Weite kombiniert mit dem beeindruckenden Sternenhimmel über einer Wüste sorgt für eine ganz besondere Atmosphäre. Jaisalmer selbst wird auch die goldene Stadt genannt, was sich mit der einzigartigen Wüstenarchitektur aus gelben Sandsteinfassaden erklärt. Innerhalb der Befestigungsmauern des Jaisalmer Fort leben heute etwa 2.000 Menschen, die meisten von ihnen sind Brahmanen.

Beeindruckend sind aber nicht nur die kunstvoll verzierten Häuser der Wüstenstadt, sondern auch die sieben alten Jain-Tempel, die ebenfalls aus gelbem Sandstein gebaut wurden und mit wunderschönen, filigran gearbeiteten Bildhauereien dekoriert sind.

 

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