Die wichtigsten Infos zu Malaria
Ein Urlaub in Asien hat unbestritten das Potenzial, zum absoluten Traumurlaub zu werden. Allerdings besteht auch das Risiko von sehr unangenehmen Reisemitbringseln, beispielsweise wenn sich Reisende die meldepflichtige Tropenkrankheit Malaria einhandeln.
Der Begriff Malaria stammt aus dem Lateinischen und setzt sich aus den Wörtern mala und aria zusammen, was übersetzt soviel wie schlechte Luft bedeutet.
Vermutlich begründet sich der Name für die Erkrankung mit der Beobachtung, dass die Malaria vermehrt in modrig riechenden Sumpfgebieten auftrat. Aus dem gleichen Grund wird die Malaria auch Sumpffieber genannt.
Weitere Bezeichnungen für die Erkrankung sind Wechselfieber oder Schwarzwasserfieber. Letzteres erklärt sich damit, dass sich der Urin mit fortschreitender Krankheit dunkel verfärbt. Aber wie wird die Malaria eigentlich übertragen, wie wird sie behandelt und welche Möglichkeiten gibt es, um sich zu schützen?
Hier die wichtigsten Infos zu Malaria in der Übersicht:
Inhalt
Wo tritt die Malaria auf?
Die Malaria ist eine Tropenkrankheit. Sie kann überall dort auftreten, wo die Stechmücken für sie optimale Temperatur-, Lebens- und Fortpflanzungsbedingungen vorfinden. Dies ist in erster Linie in warmen Regionen mit stehenden Gewässern wie beispielsweise Sümpfen der Fall.
Zu den Gegenden, in denen die Malaria am häufigsten auftritt, gehören die äquatorialischen Gebiete in Asien und Südamerika sowie das subsaharische Afrika.
Wie wird die Malaria übertragen?
Die Malaria wird von einzelligen Parasiten der Gattung Plasmodium hervorgerufen. Für den Menschen gibt es mit dem Plasmodium falciparum, dem Plasmodium vivax, dem Plasmodium ovale, dem Plasmodium malariae und dem Plasmodium knowlesi fünf gefährliche Erreger, die unterschiedliche Formen der Malaria auslösen können. Kommt es zu einer Infektion mit mehreren Plasmodien, bleibt das ansonsten typische Wechselfieber häufig aus und stattdessen tritt konstantes Fieber auf.
Damit sich die Plasmodien vermehren können, benötigen sie zwei Wirte, nämlich zum einen den Menschen als Zwischenwirt und zum anderen eine Stechmücke, meist der Gattung Anopheles, als Endwirt. Übertragen wird die Malaria in den meisten Fällen durch den Stich einer infizierten Stechmücke.
Außerhalb von Malariagebieten kommt es in seltenen Fällen zu einer Übertragung, wenn infizierte Moskitos durch den Luftverkehr eingeschleppt werden. In diesem Zusammenhang wird dann von der sogenannten Flughafen-Malaria gesprochen.
Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist letztlich nur durch eine Bluttransfusion oder einen Laborunfall möglich. Ein Restrisiko für die Ansteckung eines ungeborenen Kindes durch die infizierte Mutter besteht außerdem dann, wenn es beispielsweise während der Geburt zu einer Verletzung der Plazenta kommt.
Welche Symptome treten bei Malaria auf?
Die verschiedenen Plasmodien rufen unterschiedliche Formen der Malaria mit jeweils eigenen Symptomen hervor. Das Plasmodium falciparum ist der Erreger, der am häufigsten auftritt und gleichzeitig auch am gefährlichsten ist. Er löst die Malaria tropica aus, die sich durch eine hohe Parasitenkonzentration im Blut, eine mitunter ausgeprägte Anämie und häufig auch Komplikationen im Bereich des zentralen Nervensystems wie Bewusststeinsstörungen, Lähmungen, Krämpfe bis hin zum Koma kennzeichnet.
In vielen Fällen ist die Malaria tropica an einem rhythmischen Fieberverlauf zu erkennen. Neben Durchfall und dunkel verfärbtem Urin kann es im fortgeschrittenen Stadium und bei schwerem Krankheitsverlauf außerdem zu einer Vergrößerung der Milz, einer Lungenbeteiligung und einem akuten Nierenversagen kommen.
Im Unterschied zur bösartigen Malaria tropica gehören die Malaria tertiana und die Malaria quartana zu den gutartigen Malariaerkrankungen. Hier ist der Krankheitsverlauf üblicherweise weniger schwer und es gibt deutlich weniger Komplikationen.
Charakteristisch für die gutartigen Formen der Malaria sind Fieberattacken mit Schüttelfrost bei Fieberanstieg und Schweißausbrüchen bei sinkenden Temperatur. Darüber hinaus kann es zu Übelkeit, Erbrechen und einer Nierenbeteiligung kommen.
Wie wird Malaria behandelt?
Es gibt eine Reihe von Medikamenten, die bei einer akuten Infektion erfolgreich eingesetzt werden können. Im Rahmen einer Kombinationstherapie wird dabei häufig zu Präparaten gegriffen, die Artemisinin enthalten.
Artemisinin ist ein sekundärerer Pflanzenstoff, der in der Traditionellen Chinesischen Medizin schon seit Jahrtausenden zur Behandlung von Malaria verwendet wird. Weitere bewährte Wirkstoffe sind unter anderem Chinin, Primaquin und Proguanil. In Deutschland werden pro Jahr etwa 900 Erkrankungen gemeldet, die Sterblichkeitsrate liegt deutlicher unter einem Prozent.
Welche Schutzmöglichkeiten gibt es?
Vorab sei gesagt, dass es keinen hundertprozentigen Schutz gegen Malaria gibt. So ist eine Impfung gegen Malaria derzeit noch nicht möglich. Es wird zwar seit Jahren an einem Impfstoff geforscht, allerdings stehen Wissenschaftler immer wieder vor dem Problem, dass sich die Plasmodien äußerst variabel zeigen und teils auch Resistenzen bilden.
Aus diesem Grund gehört der Insektenschutz zu den wichtigsten Maßnahmen, um das Risiko einer Malariaerkrankung zu senken. Reisende sollten helle, lange Kleidung tragen und sowohl die Haut als auch die Kleidung mit mückenabweisenden Mitteln behandeln. Außerdem sollten sich Reisende vor allem nachts möglichst in Räumen aufhalten, die mit Moskitonetzen und Klimaanlagen ausgestattet und dadurch mückenfrei sind.
Zusätzlich dazu können Raumsprays, Verdampfer oder Räucherspiralen verwendet werden. Eine weitere sinnvolle Maßnahme besteht darin, ein Medikament mitzuführen, das im Fall einer Infektion eingesetzt werden kann. Diese sogenannte Stand-by-Therapie reicht für die meisten Reiseziele aus. Reisenden, die ein Gebiet mit hohem Infektionsrisiko besuchen, wird häufig eine Chemoprophylaxe empfohlen.
Hierbei werden vorbeugend Medikamente eingenommen, allerdings müssen immer der persönliche Gesundheitszustand berücksichtigt und mitunter Nebenwirkungen in Kauf genommen werden. Sehr wichtig ist außerdem, umgehend einen Arzt aufzusuchen, wenn während oder nach einer Tropenreise Fieber auftritt, dessen Ursache nicht klar ist.
Dies gilt auch dann, wenn sich das Fieber längere Zeit nach der Rückkehr einstellt, denn insbesondere die Malaria quartana hat eine lange Inkubationszeit. Der Arzt kann dann durch einen Bluttest feststellen, ob eine Malariaerkrankung vorliegt und gegebenenfalls eine entsprechende Therapie einleiten.
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