Landesinformationen zu Brunei
Brunei, das offiziell Brunei Darussalam und auf malaiisch Negara Brunei Darussalam heißt, ist ein seit 1984 unabhängiger asiatischer Staat. Das Sultanat liegt im Südchinesischen Meer auf der Insel Borneo und grenzt an Malaysia. Der arabische Begriff Darussalam bedeutet übersetzt etwa soviel wie Ort des Friedens und wird für alle die Staaten verwendet, in denen die Gesetzgebung auf islamischem Recht beruht.
Negara ist das malaiische Wort für Staat. Insgesamt ist Brunei als Reiseziel wenig bekannt, was sicherlich auch daran liegt, dass der Wohlstand des Sultanats lange Zeit durch die Exporte von Erdöl und Erdgas gesichert war und sich das Sultanat aus Angst vor illegaler Einwanderung fremden Einflüssen gegenüber verschloss.
Da die Vorräte jedoch allmählich schwinden, werden jetzt auch andere Wirtschaftszweige, zu denen auch der Tourismus gehört, gefördert. Gerade die Tatsache, dass der Tourismus in Brunei noch in den Kinderschuhen steckt, macht dieses Land aber als Reisetipp sehr interessant.
Geographie und Klima
Brunei gliedert sich in zwei Landesteile, die durch Limbangta, das zum ostmalaysischen Gliedstaat Sarawak gehört, getrennt werden. Der östliche Teil des Landes ist kaum erschlossen und über einen Seeweg mit dem westlichen Teil verbunden.
Während der Küstenraum recht dicht besiedelt ist, gibt es im Westen und Nordosten vor allem Sümpfe. Höhere Berge gibt es nur im Grenzgebiet zu Sarawak, wobei dieser Bundesstaat Malaysias Brunei vollständig umschließt. Brunei besteht aus den vier Regionen Belait, Tutong, Bunei Muara und Temburong.
90 Prozent der Einwohner Bruneis leben im westlichen Teil des Landes, beispielsweise in der Hauptstadt Bandar Seri Begawan. Zu den weiteren wichtigen Städten des Landes gehören Muara, Seria und Kuala Belait.In Brunei herrscht tropisches Regenwaldklima. Die durchschnittliche Temperatur liegt bei 28 °C, die Luftfeuchtigkeit ist mit über 80 Prozent hoch. Niederschläge fallen vor allem während der Zeit des Nordostmonsuns zwischen November und März, eine Trockenzeit gibt es nicht.
Bevölkerung und Lebensverhältnisse
Bruneis Einwohner setzten sich zu 66 Prozent aus Malaien, 15 Prozent Chinesen und 7 Prozent Ureinwohnern, in erster Linie Iban, zusammen. Die übrigen 12 Prozent sind Gastarbeiter. Staatsreligion ist der sunnitische Islam, allerdings herrscht in Brunei Religionsfreiheit und etwa zehn Prozent der Bevölkerung sind Christen.
Die Amtssprache in Brunei ist Malaiisch, aber da Englisch und Chinesisch als Handelssprachen dienen und auch der Schulunterricht neben Malaiisch auch auf Englisch und Chinesisch abgehalten wird, ist die Kommunikation in diesen drei Sprachen problemlos möglich.
In Brunei herrscht eine 9jährige Schulpflicht, wobei sowohl der Besuch von Schulen als auch das Studium an der Universität von Brunei Darussalam in der Hauptstadt und an Universitäten im Ausland kostenlos ist. Das hochwertige Gesundheitssystem wird ebenfalls kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Landesinformationen zu Brunei für Touristen
· Einreise.
Wer nach Brunei reisen möchte, benötigt einen gültigen Reisepass sowie Tickets für den Weiter- oder Rückflug oder einen Nachweis, dass er über ausreichend finanzielle Mittel für seinen Aufenthalt in Brunei verfügt. Deutsche und österreichische Staatsangehörige dürfen sich bis zu 30 Tage lang ohne Visum in Brunei aufhalten, bei Gästen aus der Schweiz sind es 14 Tage.
· Einfuhr:
Reisende, die älter sind als 17 Jahre, dürfen für ihren persönlichen Gebrauch 200 Zigaretten oder 60 Gramm Tabak sowie 60ml Parfüm oder 250ml Eau de Toilette einführen. Reisende, die keine Muslime sind, dürfen außerdem 2 Liter Alkohol und 12 Dosen Bier für ihren eigenen Verbrauch mitbringen. Alkohol muss jedoch bei der Einreise angemeldet werden.
In Brunei ist der Verkauf von Alkohol verboten und wer als Nichtmuslime einreist und mitgebrachten Alkohol nicht anmeldet, riskiert nicht nur die Beschlagnahmung der Waren, sondern auch drastische Strafen.
· Anreise und Verkehr:
Die Reise nach Brunei ist per Flugzeug möglich. Außerdem kann Brunei von Malaysia aus per Schiff, Bus oder mit dem Auto erreicht werden. Eine Bahn gibt es in Brunei nicht.
Insgesamt ist das öffentliche Verkehrsnetz in Brunei gut ausgebaut und dabei verhältnismäßig preisgünstig, daneben ist auch das Trampen in Brunei problemlos möglich und für Touristen ungefährlich. Wer mit dem Auto durch Brunei reisen möchte, kann nur an zehn Tankstellen innerhalb des Landes tanken, wenn das Auto nicht in Brunei registriert ist.
Die Abgabe von Benzin und Diesel ist in diesem Fall auf 250 Liter begrenzt und die Preise sind etwas erhöht.
· Impfungen:
Vorgeschrieben ist lediglich eine Impfung gegen Gelbfieber, wenn der Aufenthalt länger andauert als ein Jahr. Ansonsten werden Impfungen gegen die Japan-Enzephalitis, Typhus und Hepatitis B bei längeren Aufenthalten und Reisen in das Landesinnere empfohlen, sind allerdings nicht vorgeschrieben. Angeraten wird ein guter Mückenschutz, vor allem in der Küstenregion.
Gastarbeiter, die nach Brunei kommen, sowie deren Angehörige müssen einen HIV-Test in englischer Sprache vorlegen.
· Währung:
Die Landeswährung ist der Brunei-Dollar, der 1:1 im Verhältnis zum Singapur-Dollar steht. Als Zahlungsmittel werden diese beiden Währungen akzeptiert.
· Sehenswürdigkeiten:
Neben den Städten gehören der Sungai Liang Forest Recreational Park mit Wanderwegen und Picknickmöglichkeiten sowie der Ulu Temburong National Park zu den interessanten Zielen. Letzterer ist ein großer Nationalpark mit Regenwald, in dem Baumhäuser besichtigt werden können, die mit Hängebrücken miteinander verbunden sind.
Bei Kampong Labi können traditionelle Langhäuser der Iban besucht werden und der Merimbun Heritage Park ist besonders für Vogelliebhaber einen Besuch wert.
· Küche:
In Brunei wird hauptsächlich Reis, Obst und Gemüse gegessen. Zu den Spezialitäten der Küche Bruneis gehören beispielsweise die würzige Suppe Bak Kut Teh, der mit Fleisch gefüllte Pfannkuchen Murtabak, das würzige Rindercurry Daging Masak Lada Hitam, das Hünchencurry Kurma oder ein Curry aus Huhn, Rind und Lamm namens Beriani.
Zu den landestypischen Nachspeisen gehören Rujak Brunei, ein scharfer Obstsalat, Getuk Lindri, ein Kuchen aus Kokosnuss und Süßkartoffel oder der Kuchen Kue Mangkok.
· Nachtleben:
Ein Nachtleben findet in Brunei praktisch nicht statt. Nahezu alle Geschäfte schließen um 20 Uhr und da kein Alkohol verkauft wird, gibt es auch keine Kneipen oder Bars. Ausgehmöglichkeiten bieten lediglich die zahlreichen Restaurants, die allerdings auch nur bis 22 Uhr geöffnet sind.
Sonstiges:
Da Brunei eine islamisch-malaiische Monarchie ist, sollte der Reisende einige Grundregeln beachten, um damit seinen Respekt vor der Kultur und den Gepflogenheiten zum Ausdruck zu bringen. Hierzu gehört, dass Moscheen nicht mit Schuhen betreten werden und sich Frauen so kleiden, dass Kopf, Knie und Schultern bedeckt sind.
Drakonische Strafen drohen beim Besitz von Drogen aller Art und auch der Besitz von pornografischem Material ist untersagt. Während des Ramadan sollten Touristen allein schon aus Höflichkeit ebenfalls darauf verzichten, in der Öffentlichkeit zu essen, zu trinken und zu rauchen. Sich zur Begrüßung die Hände zu schütteln, ist nicht überall üblich.
Teilweise erfolgt nur eine leichte Berührung der Hände und die eigene Hand wird dann zur Brust geführt, wobei eine Begrüßung mit Körperkontakt zwischen den Geschlechtern häufig vermieden wird. Um etwas anzuzeigen, wird der Daumen der rechten Hand benutzt, die vier Finger sind dabei geschlossen.
Geschenke und Lebensmittel werden grundsätzlich nur mit der rechten Hand angefasst, wobei es unhöflich ist, Angebotenes abzulehnen. Wer dennoch eine Speise oder ein Getränk nicht verzehren möchte, sollte aus Höflichkeit zumindest den Teller kurz mit der rechten Hand berühren.
Hier eine Video-Dokumentation:
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